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Nervensystem und Muskulatur der Tardigrada - Neue Merkmale für phylogenetische Analysen
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Schmidt-Rhaesa
Fachliche Zuordnung
Biochemie und Physiologie der Tiere
Förderung
Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 141672377
Die Bärtierchen (Tardigrada) nehmen als Verwandte der Euarthropoda eine zentrale Stellung bei der Interpretation von Verwandtschaftsverhältnissen der Arthropoda (Euarthropoda + Tardigrada + Onychophora) sowie bei der Diskussion der Ecdysozoa-Hypothese ein. Da eine segmentale Körperorganisation das Hauptargument gegen die Ecdysozoa darstellt, sind fundierte Vorstellungen zur Evolution segmentaler Muster innerhalb der Arthropoda von entscheidender Bedeutung. Dies betrifft vor allem das Nervensystem, zu dem von den Tardigraden extrem wenig Untersuchungen und widersprüchliche Interpretationen vorliegen. Zudem sind bisher nur Vertreter des Teiltaxons Eutardigrada untersucht worden. Wir wollen mit dem beantragten Projekt das Nervensystem von fünf Vertretern der Tardigrada, die die Diversität dieses Taxons in ihrer Breite repräsentieren, untersuchen. Dies geschieht mit immunhistochemischen Markierungen unterschiedlicher neurogener Substanzen (Tubuline, Serotonin, FMRF-Amide) in Kombination mit Kernfärbungen und Markierungen der Muskulatur. Es wird erwartet, dass sich so fundierte Aussagen zur Struktur, Diversität und Evolution des Nervensystems der Tardigrada machen lassen, die wiederum wichtige Impulse für die Diskussion der Verwandtschaftsverhältnisse aller Arthropoda geben werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen