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The Role of Emotion and Emotion Activation for Goal Engagement and Goal Disengagement in Human Development

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 142030079
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Positive Entwicklung wird oft gleichgesetzt mit der Maximierung positiver Emotionen und der Minimierung negativer Emotionen. In diesem Projekt wurde in einer Reihe von Arbeiten gezeigt, dass sowohl positive als auch negative Emotionen adaptive Funktionen für die menschliche Entwicklung haben können. (1) Wir zeigten zum einen, dass positive Emotionen eine Reihe positiver Effekte haben. So fanden wir in zwei Längsschnittstudien, dass Jugendliche, die mehr positiven Affekt erlebten über die Zeit hinweg ihr Engagement für wichtige Ziele (in Schule und Beruf) erhöhten. Dieser Effekt wurde über erhöhte Kontrollüberzeugungen mediiert. Das heißt, Jugendliche, die sich glücklicher fühlten, trauten sich eher zu, ihre Ziele erreichen zu können und verstärkten daraufhin ihr Engagement für diese Ziele, was sich schließlich auch in objektivem Erfolg niederschlug. Wir zeigten weiter, dass positiver Affekt auch die Fähigkeit vorhersagt, nach Misserfolg und Niederlagen neue Ziele zu finden und sich für diese zu engagieren. Schließlich konnten wir in einer dritten Arbeit zeigen, dass Wohlbefinden und Motivation sich wechselseitig eng über die Zeit beeinflussen. (2) Wir zeigten weiter, dass auch negative Emotionen mit positiven Entwicklungsergebnissen verbunden sein können. In einer Experimentalstudie fanden wir, dass bestimmte negative Emotionen in bestimmten Lebensphasen positiv mit Wohlbefinden assoziiert sein können: Ärger im mittleren Erwachsenenalter, Trauer im höheren Alter. Wir erklären diese Befunde damit, dass Ärger zu erhöhtem Zielengagement führt und Zielengagement besonders adaptiv in Kontexten ist, die durch erhöhte Herausforderungen und Kontrollmöglichkeiten gekennzeichnet sind (wie z.B. im mittleren Erwachsenenalter). Trauer hingegen fördert Zieldistanzierung und Zieldistanzierung ist besonders adaptiv in Kontexten, die durch geringere Kontrollmöglichkeiten gekennzeichnet sind (wie z.B. im höheren Erwachsenenalter). (3) Außerdem habe ich die Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft genutzt, um an theoretischen Beiträgen zu Motivation und Emotion zu arbeiten und meine Arbeit in neue Richtungen zu erweitern (genetische Einflüsse auf emotionale Prozesse; Effekte von Emotionen auf Gesundheit; Aufmerksamkeitskontrolle in der Emotionsregulation). Schließlich habe ich eine Reihe von Kooperationsbeziehungen an der UC Berkeley und darüber hinaus geknüpft und konnte meine methodischen Kompetenzen erweitern (Erfassung von physiologischen Parametern, emotionalem Verhalten, genetischen Polymorphismen). Die Befunde aus diesem Projekt sind für Entwicklungs-, Emotions- und Motivationspsychologie von Interesse. Sie haben Implikationen für Prävention und Intervention.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Anger and sadness in response to an emotionally-neutral film: Evidence for age-specific associations with well-being. Psychology and Aging
    Haase, C. M., Seider, B. H., Shiota, M. N., & Levenson, R. W.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1037/a0024959)
  • The interplay of motivation and well-being during the transition from university to work. Developmental Psychology
    Haase, C. M., Heckhausen, J., & Silbereisen, R. K.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1037/a0026641)
  • (2009, December). Motivation and well-being: A new look. Institute of Personality and Social Research, University of California, Berkeley, CA
    Haase, C. M.
  • (2010, June). Positive emotions can be bad and negative emotions can be good. A motivational-developmental perspective on functions of emotions across the life span. Department of Developmental Psychology, Jena, Germany
    Haase, C. M.
  • (2010, May). An integrative three-process model of adaptive motivation across the life span: Goal engagement, goal disengagement, and meta-regulation. In C. M. Haase & K. Salmela-Aro (Chairs), Motivation and life-span development. Symposium conducted at the Meeting of the Society for the Study of Motivation, Boston, MA
    Haase, C. M., Heckhausen, J., & Wrosch. C.
  • (2010, September). Negative Emotionen sagen Wohlbefinden vorher: Trauer im hohen, Ärger im mittleren Erwachsenenalter. In M. Riediger & C. Wrzus (Chairs), Affektive Entwicklung von der Jugend bis ins hohe Erwachsenenalter: Neue Ansätze, neue Wege. Symposium conducted at the Meeting of the Deutsche Gesellschaft für Psychologie, Bremen, Germany
    Haase, C. M., & Levenson, R. W.
  • (2011, January). Until stress do us part: 5-HTTLPR moderates the effect of stress on change in marital satisfaction over 13 years. Department of Developmental Psychology, Jena, Germany
    Haase, C. M.
  • (2011, July). Striving for power or achievement in uncertain times? Life goals, occupational motivation, and adaptation during the transition from university to work. In R. K. Silbereisen (Chair), New research on social and political change: Cascades of influence on individualsʼ adaptation and development. Symposium conducted at the meeting of the European Congress of Psychology, Istanbul, Turkey
    Haase, C. M., Silbereisen, R. K., & Heckhausen, J.
  • (2011, May). Genetic and emotional influences on happiness and health in later life. In R. W. Levenson & C. M. Haase (Chairs), New frontiers in successful aging research. Symposium conducted at the meeting of the Association for Psychological Science, Washington, DC
    Haase, C. M., Saslow, L. R., Bloch, L., & Levenson, R. W.
  • (2012, January). The 5-HTTLPR polymorphism in the serotonin transporter gene moderates the association between stress and declines in marital satisfaction. Meeting of the Society for Personality and Social Psychology, San Diego, CA
    Haase, C.M., Saslow, L. R., Bloch, L., Rodrigues, S. M., Casey, J. J., Seider, B. H., Coppola, G., Lane, J., & Levenson, R. W.
 
 

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