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Sedimentologische Untersuchungen zum Mureintrag in Hochgebirgsseen
Antragsteller
Professor Dr. Roland Mäusbacher
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14351686
In diesem Vorhaben sollen im wesentlichen zwei Ziele verfolgt werden, die thematisch und regional eng verknüpft sind. Einerseits soll am Pragser Wildsee (NE-Italien) die zeitliche Auflösung des bislang erarbeiteten Murkalenders durch die Erstellung eines Kompositprofiles verbessert werden. Nachdem jüngste Untersuchungen gezeigt haben, dass der bestehende Murkalender zeitliche Lücken aufweist, sollen diese über die Bearbeitung eines weiteren Kernes, welcher eine weitestgehend erosionsfreie kondensierte Sedimentabfolge aufweisen soll, geschlossen werden. Ein weiterer Schwerpunkt stellt die Untersuchung des aktuellen Sedimentationsverhaltens und der Prozess des Mureintrages in den Pragser Wildsee (Abb.1 ) dar. Während der letzten Jahre warfen intensive Studien an diesem See Fragen bezüglich der Ausbreitung des Erosionsverhaltens der subaquatischen ¿Muren¿ auf. Zusätzlich soll ein Vergleich des rezenten Sedimenteintrages mit parallel durchzuführenden klimatischen und hydrographischen Aufzeichnungen Hinweise auf die Sedimentdynamik liefern. Zudem soll am Beispiel des nahegelegenen Antholzer Sees eine vergleichende Studie erfolgen, welche einerseits die Beziehung zwischen den episodischen Murgängen im Einzugsgebiet und der daraus resultierenden Ablagerung feinklastischer Sedimente auf dem Seegrund untersucht. Andererseits sollen durch den Vergleich dieses Murkalenders mit dem verbesserten Kalender des Pragser Wildsees durch die Verwendung des gleichen Methodenspektrums und durch die Abdeckung des gleichen Zeitraumes Aussagen über Steuerfaktoren für die zeitliche und regionale Variabilität von Murereignissen getroffen werden. Im Einzugsgebiet des Antholzer Sees wird nach einem Murereignis die feinkörnige Matrix in den See gespült und verbreitet sich dort großflächig mit einer im Vergleich zur Normalsedimentation deutlich größeren Mächtigkeit. Über die jährlich laminierten Sedimente sollen diese Ereignislagen hochaufgelöst für die letzten 3000 Jahre datiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Gerhard Daut, Ph.D.