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Das Projekt der "Académie Européenne 'Méditerranée'" (1931-1934): Ein Beitrag der Künstler zur Vision der Europäischen Union

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14372066
 
In den Jahren von 1931 bis 1934 planten drei namhafte Künstler - der Berliner Architekt Erich Mendelsohn, der Pariser Maler Amédée Ozenfant und der Amsterdamer Schriftsteller, Verleger und Architekt Hendricus Theodorus Wijdeveld - ein Projekt, das seiner Zeit voraus war. Sie konzipierten eine europäische Kunstschule an der südfranzösischen Küste und nannten sie ¿Académie Européenne Méditerranée (kurz: AEM). Es war ein überaus ehrgeiziges Projekt, das weit über das Stadium eines Ideenkonstruktes hinausgelangte. Sponsoren und Aktionäre waren bereits gefunden, ein passendes Baugrundstück angekauft, Verträge mit Dozenten der verschiedensten Fakultäten aus unterschiedlichen europäischen Ländern abgeschlossen, ein aufwendig gestalteter Lehrplan in fünf Sprachen publiziert, und ein wissenschaftlicher Beirat geformt, der sich aus einer Riege hochkarätiger Wissenschaftler und Künstler von Albert Einstein über Paul Valery und Frank Lloyd Wright bis Igor Strawinsky zusammensetzte. Das Curriculum der Akademie listete alle Sparten der Künste, ein-schließlich der Musik, des Films und des Tanzes, auf und vermittelte einen innovativen multidiszi-plinären Charakter. Es wäre eine Art ¿Bauhaus an der Côte d Azur geworden. Doch ging es um viel mehr: Auf der Agenda stand die Bestandsaufnahme der modernen Kunst und ihre Verknüpfung mit Werten der klassischen Tradition. Und - kurz vor dem Zerfall - wurde eine Vision von Europa heraufbeschworen, dessen einender und universalistischer Identitätsstifter die Kultur des Mittel-meerraumes sein sollte.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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