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Oberflächennahe thermische Effekte an Riffschultern des südlichen Europäischen Känozoischen Riftsystems
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Kuhlemann
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14474856
Kontinentale Riftsysteme wie das Europäische Känozoische Riftsystem sind Regionen mit erhöhtem Wärmefluß. Dabei ist die Dauer, das Ausmaß und die räumliche Auswirkung von thermischen Anomalien nur in Gebieten teilweise bekannt, in denen Kohlenwasserstoffe intensiv gefördert werden. Das Phänomen thermischer Anomalien hat aber grundlegende Bedeutung für geothermisches Potential, Reifung organischen Materials und für erzbildende Prozesse. Besonders aktuell ist die Überprüfung der Hypothese einer zeitlich-räumlichen Asymmetrie des Wärmeflusses in Nord-Süd verlaufenden Riftsystemen. Die östlichen Riftschultern sollen insbesondere in Riftystemen, die später zu Ozeanbecken aufweiten, im Regelfall einen im Vergleich zu ihren westlichen Pendants von höherem Wärmefluß betroffen sein. Diese Hypothese soll mit Mitteln der Niedertemperatur-Geochronologie (Apatit-Spaltspur- und (U-Th)/He-Datierungen, Spaltspurlängenmessungen) im Südteil des Europäischen Känozoischen Riftsystems auf Korsika, Sardinien und der Cote d Azur untersucht und mit publizerten Daten aus dem Oberrheingraben verglichen werden. Diese Regionen weisen eine ähnliche variszische Kruste und relativ homogene Lithologien auf. Die regionale Rekonstruktion des Wärmeflusses basiert auf der Kombination von Abkühlungsaltern und Abkühlungsgeschwindigkeiten mit unabhängig belegten Abtragungstiefen aus der Korrelation von Paläoreliefsystemen bekannten Alters. Die Methode ist grundsätzlich für Situationen mit abgetragenen ehemaligen Sedimentbecken oder technisch nicht leicht erreichbaren Beckenfüllungen (offshore) anwendbar. 2D-Wärmeflußmodellierungen quer zu den Riftschultern sollen die räumliche Auswirkung von thermischen Anomalien berechnen und darstellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Wolfgang Frisch; Professor Dr. Andreas Henk