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Sachbeihilfe zur Heisenberg-Professur

Antragstellerin Professorin Dr. Susanne Rau
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 144817812
 
Gemeinsamer Nenner bzw. Fokus der drei beantragten Projekte sind historische Konzeptionalisierungen, Wahrnehmungen und vor allem auch Nutzungen von Räumen. Räume werden dabei als soziale Objekte verstanden, die durch ihre räumliche Dimension gekennzeichnet sind. Diese Dimension kann materiell, ideell/imaginär oder auch hybrid sein. Um den Zusammenhang von Raum und Gesellschaft, d h. von Räumen, ihren Gestaltern und Nutzern auch für die historischen Gesellschaften zu analysieren, bedarf es Methoden der Analyse, die nicht einfach von heutigen Konzepten oder Theorien - aus der Geographie, Soziologie oder Philosophie - übertragen werden können. Eine Einführung in die Historiographie und Methode historischer Räumlichkeiten stellt daher ein dringendes Desiderat dar. Die geplante begrifflichmethodische und historiographische Auseinandersetzung mit Räumen ist zugleich eine Gelegenheit, für die Geschichtswissenschaften eine Position zu den aktuellen Debatten um den sog. spatial turn zu formulieren, auf die politische „Karriere dieses Begriffs, v. a. in Deutschland, einzugehen und darüber hinaus, Raumkonzepte und Methoden der Analyse von Räumen/Räumlichkeiten in den Geschichtswissenschaften zu etablieren. Gerade in einer Zeit, in der die globale Ebene immer mehr zu einer eigenen Realität wird, in der aber auch eine breite Öffentlichkeit über sie nachdenkt und sich von ihr betroffen fühlt, scheint es angebracht, in historischer und zugleich in systematischer Weise über die räumliche Seite des Lebens nachdenken. Die zwei anderen beantragten Projekte sind stärker inhaltlich ausgerichtet, d. h. konkret historischer Natur: In Projekt 2 geht es um die Möglichkeiten globalen Handels in der Vormoderne. Hier steht die Hypothese zur Diskussion, dass der vormoderne Fernhandel immer auch auf konkrete Orte oder regionale Netzwerke (also auf das „Lokale ) angewiesen war. Es sollen sowohl die Raumvorstellung und das Raumwissen der Händler untersucht werden als auch die konkreten räumlichen Organisationsformen des Groß- und Fernhandels. Projekt 3 beschäftigt sich anhand von Urbanisierungsprojekten städtischer Peripherien v. a. im 18. und frühen 19. Jahrhundert unter anderem mit der Differenzierung von Zentrum und Peripherie. Nachgegangen wird in diesem Projekt den Prozessen der Raum-Ordnung städtischer Peripherien, ihren Unterschieden zu den späteren, stärker politisch-administrativ kontrollierten Urbanisierungsprojekten, den Visionen der Akteure, den Realisierungen der Projekte und den Gründen ihres gelegentlichen Scheiterns.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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