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Zwischen Gentrification und Abwärtsspirale: Sozialräumlicher Wandel und Persistenzen in Wohnquartieren ausgewählter Stadtregionen des mittleren und östlichen Europa
Antragstellerin
Dr. Isolde Brade
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14494730
Die zunehmende Fragmentierung städtischer Räume in postindustriellen Gesellschaften ist einer der zentralen Befunde der Stadtforschung der 1990er Jahre. Der sozialräumlichen Segregation, der Auf- und Abwertung bestimmter Wohnquartiere, der Gentrifizierung innenstadtnaher Gebiete sowie den Prozessen urbaner Marginalisierung kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu. Während der sozialistischen Stadtentwicklung hatte Segregation als Projektion sozialer Ungleichheit im Raum keine annähernd vergleichbare Bedeutung. Grundsätzlich war ¿die Wohnungsallokation keine Frage des Vermögens und Einkommens, sondern der wohnungspolitischen Vergabe- und Zuteilungspraxis¿ (W¿c¿awowicz 1993, S.16). Seit dem Zerfall der zentral gesteuerten Regulationsmechanismen zu Beginn der 1990er Jahre verstärken sich die Fragmentierungsprozesse auch in den Stadtregionen des mittleren/östlichen Europa, ist eine zunehmende Segregation, sind Ansätze einer sozialen Polarisierung zwischen den Wohnquartieren erkennbar, aber ebenso anhaltende Persistenzen. Diese neuen sozialräumlichen Muster in den Stadtregionen können Folge eines mehr oder weniger eigen-ständigen Entwicklungspfades sein, der sich deutlich von dem westlicher Länder unterscheidet, zugleich aber auch Ausdruck der sich differenzierenden Transformationspfade im mittleren und östlichen Europa ist. Diese Prozesse werden in ausgewählten Wohnquartieren von sechs Stadtregionen des mittleren/östlichen Europa untersucht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Günter Herfert