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Der 'Österreichische Bibelübersetzer': Das 'Schlierbacher Alte Testament' und die 'Ketzertraktate'

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14516434
 
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts legte ein Laie im heutigen Österreich große Teile der Bibel, die er dabei auch kommentierte und glossierte, in der Volkssprache in die Hände anderer Laien. In eigenen apologetischen Schriften (essentieller einleitender Teil seines alttestamentlichen Werkes) verteidigte er sein Vorgehen vehement gegen Angriffe seitens orthodoxer Gegner. Gleichzeitig zielte er in einem umfangreichen Traktatwerk gegen Ketzer und Aberglaube, aber auch gegen die Juden. Das Werk dieses österreichischen Anonymus ist eine, wenn nicht die, zentrale Etappe der deutschen Bibel vor Luther. Seine Verteidigung der Laienbibel ist ¿ wegen ihrer zeitgenössischen Bezüge (Ketzerverfolgung, Laienbewegung, antijüdische Polemik, Ordensgeschichte, antiphilosophische Tendenzen) ¿ weit über die Mittelaltergermanistik hinaus von Interesse. Ziel des Projekts ist die Sicherstellung der Textbasis, d.h. die Untersuchung und Edition des ¿ kürzeren ¿ alttestamentlichen Teiles und der Traktate, die Offenlegung der Quellen und die historische Verortung des Unternehmens. Dabei wird der Forschung ¿ erstmals nach der Edition der Verteidigungsschriften des Anonymus ¿ eine verläßliche Textbasis dieses Autors zur Verfügung gestellt. Die Konzentration auf den alttestamentlichen Teil des Oeuvres hat zwei Gründe: Erstens wird das Textcorpus dadurch überschaubar gehalten. Zweitens ver3 spricht gerade dieses Textcorpus durch die Vernetzung mit dem genannten Traktatwerk Ergebnisse, die ¿ auch jenseits der Altgermanistik ¿ von allgemeinem Interesse sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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