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Teilkontrollierte Analyse des Langzeitverlaufs der Schizophrenie und ihrer vier Symptomdimensionen vom Ausbruch bis 12,3 Jahre (Mittel) nach Erstaufnahme

Antragsteller Professor Dr. Heinz Häfner (†)
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 146269798
 
Aus dem Verlauf des Krankheitskonstrukts Schizophrenie und seiner Symptomdimensionen (depressiv, manisch, negativ und psychotisch) vom Ausbruch bis 12,3 Jahre nach Erstaufnahme - homogenisiert: 134 Monate - ist bereits ausgewertet. Prodromalphase und erste psychotische Episode sind aktivste Krankheitsphasen mit einem Maximum sozialer Folgen. Langzeitverläufe von Krankheit und Symptomdimensionen bleiben aber im Mittel ohne weitere Verschlechterung.Nach Abschluss der abgebrochenen Auswertungen der letzten Förderperiode wollen wir mittels statistischer Modelle die Trajektoren des Verlaufs des Krankheitskonstrukts und seine Symptomdimensionen aufzeigen. Mit familiären, sozialen und am Frühverlauf gewonnenen Prädiktoren soll die Vorhersage von Outcome und Verlauf geprüft und deren Korrelation untereinander bestimmt werden.Theoretische und praktische Folgerungen: Die im Rahmen unserer bisherigen Auswertungen dieser hochinteressanten Verlaufsstudie gewonnenen Ergebnisse legen einige theoretische und praktische Folgerungen nahe. Wir haben aufgrund der dominierenden Häufigkeit von Depressivität als Kemsymptom der Schizophrenie von der Prodromalphase bis zum Langzeitverlauf therapeutische Konsequenzen empfohlen. Möglicherweise lässt sich bei fokussierter Mitbehandlung der Depressivität eine Milderung der Krankheit und ihrer Folgen erreichen.Die andere Konsequenz ist theoretischer Natur. Die Komponenten der Schizophrenie sind möglicherweise artifiziell, etwa unter dem Einfluss der Tradition oder/und des Berksonschen Paradigmas (Marie et al., 2004) zu einem einheitlichen Krankheitskonstrukt zusammengeführt worden. Rezente epidemiologische Analysen konnten die kontinuierliche Verteilung der Symptomdimensionen der Schizophrenie bis zu Einzelsymptomen bei psychischer Gesundheit nachweisen (van Os et al., 1999, Stefanis et al., 2002). Im Hinblick auf die relative Unabhängigkeit dieser Symptomdimensionen in der Krankheit ist auch mit der Möglichkeit zu rechnen, dass ihnen unterschiedliche neurobiologische Dysfunktionen zugrunde liegen.Eine unmittelbare Assoziation mit Risikogenen ist im Hinblick auf den geringen Risikobeitrag und die Vielfalt der Wirkungsfelder der Gene vorerst unwahrscheinlich.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Wolfram an der Heiden
 
 

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