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The role of a4b2 nicotinic acetylcholine receptors in sustained attention: effects in smokers and non-smokers

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 147171839
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Beteiligung von Hirnarealen wie des Precuneus und des mittlere Temporalgyrus an Gedächtnisfunktionen, besonders beim Rekognitionsgedächtnis mit seinen beiden voneinander unabhängigen Prozessen der Familiarität und Rekollektion, ist gut bekannt. Durch die Aufdeckung von Aktivierungsunterschieden in diesen Regionen in einer fMRT Studie mit einer großen Anzahl an Probanden (n=89) konnte eine genetische Beteiligung an der Gedächtnisleistung nachgewiesen werden, welche mit weniger sensitiven konventionellen kognitiven Tests nicht gezeigt werden konnte. Das heißt, die Variation im CHRNA4 Gen hat einen Einfluss auf Verarbeitungsprozesse im Gehirn, die Gedächtnisfunktionen zugrunde liegen. Das Rekognitionsgedächtnis scheint einem subtilen Einfluss einer natürlich auftretenden Variation im cholinergen System von kortikalem Acetylcholin zu unterliegen. Die Ergebnisse der unterschiedlichen Aktivierung im inferioren frontalen Gyrus bei inhibitorischen Funktionen sind sehr interessant, da bisher Unterschiede in der Gehirnaktivierung in Abhängigkeit vom CHRNA-4 SNP rs1044396 nur in Bezug auf Aufmerksamkeitsleistungen beschrieben wurden. Der inferiore frontale Gyrus ist bekannt als Schlüsselregion bei Inhibitionsleistung (Aron et al., 2004). Allerdings steht die Funktion der Interferenzsuppression an der Schnittstelle von Aufmerksamkeit und Inhibition, da sie auch als fokussierte Aufmerksamkeit beschrieben werden kann. Somit ist mit dieser Studie einerseits zwar eine Implikation des SNP rs1044396 in inhibitorische Funktionen gezeigt worden, allerdings wird auch der vorrangige Zusammenhang des Polymorphismus mit Aufmerksamkeitsfunktionen bestätig, da auf Ebene der Response Inhibition keine zusätzlichen neuen Ergebnisse gezeigt werden konnten. Diese differenzierte Betrachtungsweise in Bezug auf Inhibition liefert weitere Informationen, welche bei der Entwicklung eines kognitiven Phänotypen des SNP rs1044396 helfen können. Dies kann ein Puzzleteil auf dem Weg der Entschlüsselung von Mechanismen von mit dem Nikotinstoffwechsel verknüpften psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen sein.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Genetic variation in CHRNA4 affects brain processes underlying memory function. FENS Forum 2016, P.133
    S. Roeske, B. Becker, A. Schild, R. Weber, E. Grupp, X. Hu, D. Meiberth, B. Weber, M. Wagner, F. Jessen, U. Wüllner
 
 

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