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Frühe Verarbeitung emotionaler Prosodie bei Depression und serotonerge Modulation der Mismatch Negativity
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Mathiak
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 147213063
Depressive Patienten zeichnen sich im psychopathologischen Befund durch emotionale und kognitive Auffälligkeiten aus, wobei vor allem die Wahrnehmung, Verarbeitung und die Beurteilung emotionaler Stimuli, sowie die Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis betroffen sind. Zur Verarbeitung emotionaler Zustände bei Patienten mit Depression sind eine Vielzahl an Studien unter Anwendung der Kernspintomographie publiziert worden, die sich mit der Wahrnehmung und Beurteilung emotionaler Gesichter befassen. Es konnte gezeigt werden, dass Patienten während akuter depressiver Episoden die präsentierten affektiven Stimuli signifikant häufiger negativen Emotionen zuordnen als gesunde Kontrollprobanden. Neben der visuellen Modalität spielt das Erkennen und die Verarbeitung von Emotionen durch Intonationen in der Sprache ebenso eine zentrale Rolle bei der Kommunikation und ergänzt den Austausch sprachlicher Information. Ein Instrument zum Studium früher Verarbeitungsprozesse in der auditorischen Modalität ist die Mismatch Negativity (MMN); eine Teilkomponente der ereigniskorrelierten Potentiale (EKP). Im Rahmen des beantragten Projektes sollen auf die Vorbefunde der eigenen Arbeitsgruppe aufbauend die neuronalen Grundlagen früher Informationsverarbeitungsprozesse emotionaler Prosodie bei Patienten mit Depression untersucht werden. Hierzu werden den Probanden sowohl im Magnetenzephalographen (MEG), als auch im Kernspintomographen (fMRT), Pseudowörter, gesprochen in verschiedenen Emotionen, unter Anwendung erprobter MMN – Paradigmen präsentiert. Des Weiteren sollen die Effekte serotonerger Modulation an gesunden Probanden auf die Verarbeitung emotionaler Sprechmelodie untersucht werden. Durch akute Verabreichung selektiver Serotonin– Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und akuter Tryptophan-Depletion (ATD) sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie sich die Erkennung und Verarbeitung emotionaler Prosodie unter serotonerger Beeinflussung verändert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Heike Thönneßen