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Kernspintomographische und modell-basierte Differenzierung von Subtypen des Morbus Parkinson unter besonderer Brücksichtigung der Basalganglien-Konnektivität

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 101434521
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zusammenfassend lassen sich im Menschen mittels probabilistischer Traktographie sowohl direkte Projektionen vom Kleinhirn (im speziellen Nucleus dentatus) zum Globus pallidus, sowie Nucleus subthalamicus zum Kleinhirn finden. Darüber hinaus zeigt sich im Thalamus selber, dem Hauptprojektionsgebiet der Basalganglien und dem Kleinhirn, ein anterior-nach-posterior Gradient für pallido-thalamische Projektionen im (1) ventral-anterioren Thalamus (2) intralaminären Kernen und (3) Kernen in der medialen Region. Kontrovers dazu zeigt sich ein abnehmender posteriorer-nach anteriorer Gradient für dentato-thalamische Projektionen in (1) ventral-lateralen und posterioren Kernen, (2) dorsalen Anteilen der intralaminären Kerne und im subparafascicularen Kern und (3) im medio-ventralen und lateralen medio-dorsalen Kern. Eine beträchtliche Überlappung fand sich in intralaminären Kernen und Kernen in der Mittelregion. Die Befunde sind bemerkenswert konsistent mit Befunden von transneuronalen Studien in nicht-humanen Primaten, sowie prä-existierenden anatomischen Studien von entwicklungsbedingt-exprimierten Markern oder pathologischen Befunden. Zudem liefern die Konnektivitätsfingerabdrücke zusätzlich wichtige quantitative Informationen über die Verteilung der beiden Projektionsgebiete. Neben der Quantifizierung von Hirnkonnektivität im Gesunden, war uns überdies möglich, eine Veränderung der Konnektivität in Basalganglienregelkreisen auch in Patient*innen mit Morbus Parkinson für den (1) nigro-striatalen und (2) dentato-pallidalen Trakt aufzuzeigen. Dabei war im Speziellen interessant, dass für die unterschiedlichen Genotypen andersartige Degenerationsmuster bestehen, was damit die Entwicklung unterschiedlicher Parkinsonphänotypen erklären könnte. Neben dem Einfluss auf den eigentlichen Phänotypen zeigte sich auch unterschiedliche therapeutische Effekte in den beiden Untergruppen mit einem veränderten Ansprechen auf die Parkinsonmedikation. In der letzten Studie zeigte sich zudem, dass sich auch der Glukosemetabolismus in Patient*innen mit Morbus Parkinson in den thalamischen Subgebieten im Vergleich zum Gesunden ändert, was somit auch einen Hinweis auf eine funktionelle Störung zerebello-thalamischer und basalganglio-thalamischer Regelkreise in der Interaktion bei Patient*innen mit Morbus Parkinson liefert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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