Zukunftsrobuste und zielfeldspezifische Fabrikplanung zur Unterstützung der Prozess- und Produktqualität (Q2FaP)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Durch die große Dynamik und Turbulenz im Umfeld produzierender Unternehmen muss auch die Disziplin der Fabrikplanung zahlreichen neuen Herausforderungen begegnen. Die Produktqualität ist dabei zu einer Grundanforderung geworden. Da die Produktqualität auf einer hohen Prozessqualität aufbaut und die Prozesse in der Fabrikplanung gestaltet werden, sind hier bereits die entsprechenden Aspekte zu berücksichtigen. In Ermangelung einer systematisierten Übersicht über die Beschreibungsmerkmale der Prozessqualität wurden diese zunächst ermittelt. Daher ist es nun möglich, mithilfe der Merkmale die Prozessqualität anhand vorgegebener Raster zu fördern. Die Merkmale wurden konkretisiert und definiert, um sie für die Anwendung in der Praxis einfach, verständlich und nachvollziehbar zusammenzufassen. Zudem wurde die Wirkung der Merkmale auf die Zielerreichung ermittelt. Dazu war es allerdings ebenfalls notwendig, die Beziehungen zwischen den Beschreibungsmerkmalen und den Fabrikobjekten sowie zwischen den Merkmalen an sich in einer Einflussmatrix zu analysieren. So wurden die Abhängigkeiten und gegenseitigen Einflüsse aufgezeigt, die im Rahmen der Prozessgestaltung bekannt sein und Berücksichtigung finden müssen. Mithilfe dieser Wirkbeziehungen kann eine zielkonforme Prozessgestaltung sichergestellt werden. Hierzu wurden des Weiteren proaktive Gestaltungsregeln abgeleitet, die in der Fabrikplanung und Prozessgestaltung zum Einsatz kommen und die reaktiven Maßnahmen im laufenden Prozess ersetzen können. Kern des Forschungsprojekts war die Entwicklung eines qualitätsorientierten Controllingmodells, das anhand der Systematik eines Regelkreises erklärt werden kann. Hierfür wurden merkmalsspezifische Kennzahlen abgeleitet, die anhand von hinterlegten Formeln und Daten berechnet und ausgewertet werden können. Somit ist ein einfacher Soll-Ist-Vergleich der Prozessqualität in Fabriken möglich. Für die Analyse der aktuellen Situation wurde zudem ein Software-Tool entwickelt, das eine schnelle Übersicht über die aktuelle Prozessqualität in der Fabrik bietet. Die abschließende Validierung in drei Werken zeigte den hohen Bedarf an messbaren Kriterien des Qualitäts- bzw. Prozesscontrollings und unterstrich somit die Bedeutung des Forschungsprojekts.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Quality-Oriented Factory Planning, World Congress on Engineering and Computer Science (ICSEEM 2010), 20.- 22.10.2010, San Francisco, USA, Auszeichnung “Certificate of Merit”
Hirsch, B.; Nyhuis, P.
- Qualitätsorientierte Erweiterung des Fabrikplanungsprozesses, ZWF Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, Jahrgang 105 (2010), Nr. 6, S. 531-535
Hirsch, B.; Nyhuis, P.
- Integration des Quality Function Deployment in die Fabrikplanung, ZWF Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, Jahrgang 106 (2011), Nr. 4, S. 199-203
Hirsch, B.; Odabas, D.; Nyhuis, P.
- Qualitätsorientierte Prozessverbesserung am Beispiel eines Herstellers von Antriebs- und Automatisierungstechnik, Productivity Management, Jahrgang 16 (2011), Nr. 3, S. 57-59
Kohlmeier, D.; Hirsch, B.; Krohn, C.; Nyhuis, P.
- Controlling Model for the Process Quality in Factories, The Business Review, Cambridge, vol. 19 (2012), no. 2, pp. 203-209
Hirsch, B.; Nyhuis, P.