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Platons Konzeption des Dialogs: Der Phaidros und das Programm einer dialektischen Kunst als Überwindung des Gegensatzes von Philosophie und Rhetorik.

Antragsteller Dr. Enrico Müller
Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14843329
 
Platons Philosophie ist nicht von einer dialektischen Methode gekennzeichnet, sondern durch ein Spektrum dialektischer Entwürfe, die jeweils im Kontext des Dialogs zu interpretieren sind. Techniken indirekter Mitteilung des Sich-Unterhaltens (Ѕιαλέγεοθαι) werden dabei gezielt aus den situativen und interindividuellen Konstellationen des Dialogs (Ѕιάλογs) entfaltet und begrenzen damit die normativen Ansprüche der dialektischen Methoden (Ѕιαλεκτικαί ΤέΧναι). Nicht die einseitige Abfolge dieser Momente, mithin die fortschreitende Formalisierung des Gesprächs zu einem normativen Diskursmodeli, sondern deren Interaktion macht die Bedeutung der philosophischen Kunst Platons aus. Die Dialogform legt damit eine eher kommunikationstheoretische als eine ontologische Ausgangsperspektive des platonischen Denkens nahe. Der Phaidros zeigt dies exemplarisch auf und ist darin innerhalb des Corpus Platonicum einzigartig. In ihm werden nicht nur die Rahmenbedingungen für ein gleichermaßen schönes und wahres Reden detailliert und gezielt exponiert, sondern im zweiten Teil auch theoretisch eingeholt. Das Dialogische wird so im Dialog selbst thematisch.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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