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Effekte der EU-Osterweiterung auf das System der deutschen Grundsicherung und den deutschen Niedriglohnsektor
Antragsteller
Professor Dr. Ronnie Schöb
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 150467656
Mit der Agenda 2010 wurde das deutsche Grundsicherungssystem für Erwerbsfähige mit massiven Konsequenzen für den Niedriglohnsektor umgebaut. Die Durchsetzbarkeit und Finanzierbarkeit des Prinzips des Forderns und Förderns hängen entscheidend davon ab, in welcher Weise dieses Prinzip niedrigqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland attrahiert. Bislang kommen die Wirkungen wegen des durch Übergangsregelungen eingeschränkten Zuzugs aus den Beitrittsstaaten nur bedingt zum tragen. Dies wird sich spätestens mit der Einführung der vollkommenen Freizügigkeit aus den osteuropäischen Mitgliedstaaten ändern. Im Rahmen des Projektes soll untersucht werden, inwieweit die gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen des deutschen Grundsicherungssystems und die verschiedenen derzeit in der Politik diskutierten weiterführenden Reformvorschläge die Migrationsentscheidung potentieller niedrigqualifizierter Immigranten beeinflussen und wie sich dies auf das System der Grundsicherung, die Beschäftigung im Niedriglohnsektor und die Einkommensverteilung auswirkt. Dabei sind die Migrationsentscheidungen sowohl derjenigen, die noch in ihren Heimatstaaten leben, als auch derjenigen, die (temporär) in anderen EU Staaten arbeiten, die bereits die vollständige Freizügigkeit garantieren, zu unterscheiden. Ziel ist es, theoretische, mit empirischen Daten gestützte Aussagen über die Effizienz- und Verteilungseffekte des bestehenden Sicherungssystems und seiner Alternativen abzuleiten und qualitative und quantitative, auf Simulationen basierende Aussagen über die Ausgestaltungsmöglichkeiten nationaler Grundsicherungssysteme in offenen Volkswirtschaften abzuleiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Andreas Knabe