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Mediale Praktiken und Soziale Frage Im Etablierungsprozess neuer Projektionsmedien um 1900.

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 150734443
 
Das Forschungsprojekt untersucht Motivgestaltung, Inszenierungsvorgaben, Präsentationspraxis, Verbreitung und Rezeption von medialen Praktiken, welche die Soziale Frage um 1900 in Live-Aufführungen mit Foto- und Filmprojektionen artikulierten. Die drei Teiluntersuchungen erforschen bisher kaum beachtete soziale Aspekte der internationalen Entwicklung der Projektionsmedien in den Dekaden vor dem Ersten Weltkrieg: 1) Lichtbilderaufführungen in der britischen Armenfürsorge um 1900. 2) Sozialdokumentarische Fotografien im Medieneinsatz der Sozialarbeit um 1900. 3) Armutsdarstellungen und Wohltätigkeit im frühen Kino. Ziel ist die Ermittlung der sozial- und mediengeschichtlichen Relevanz, die der Einsatz der neuen visuellen Medien Projektionskunst und Kinematographie in der Armenfürsorge für ihre Etablierung als Massenmedien hatte. Das Forschungsdesign ist hierfür umfassend angelegt: Armutsdarstellungen werden horizontal als mediale Praktiken von Projektionskunst bzw. Kinematographie in verschiedenen Ländem sowie unterschiedlichen gesellschaftlichen Institutionen (religiöse Organisationen, Bildungseinrichtungen, kommerzielle Unterhaltung) untersucht. Vertikal werden sie im Hinblick auf Motivgestaltung (Medienprodukt), Inszenierung (Medienpräsentation), Verbreitung (Mediendistribution) und Publikum (Medienrezeption) analysiert. Für die heuristische Projektsynthese sind intermediale Vergleiche fiktionaler und dokumentarischer Mediengattungen vorgesehen sowie internationale Vergleiche des Einsatzes von Projektionsmedien in der Armenfürsorge wichtiger Industrieländer.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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