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Sozialer Wandel und demokratische Kultur. Eine explorative Studie mit Jugendlichen aus Israel und der Westbank
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Hilke Rebenstorf
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 151451372
Demokratien führen keine Kriege gegeneinander - eine oft benutzte Formulierung auf der Bühne internationaler Politik. Doch warum ist das so? In der sozialwissenschaftlichen Theorie und Forschung gibt es verschiedene Erklärungsmodelle: sozialstrukturelle Modernisierung, der Wertewandel, die politische Kultur, das Zivilgesellschaftsmodell. In dieser Arbeit werden die verschiedenen Theoriedtraditionen entstammenden Ansätze in ein Gesamtmodell integriert, dessen Komponenten sowohl theoretisch abgeleitet, als auch für die untersuchten Regionen - Israel und Westbank - historisch beschrieben werden. Die sich aus dem Modell ergebenden Hypothesen werden dann anhand der Daten einer Befragung unter israelisch-jüdischen und palästinensischen Jugendlichen geprüft. Wie theoretisch erwartet, sind demokratieförderliche sozialstrukturelle Entwicklungen in Israel weiter gediehen und entsprechend die dominanten Wertorientierungen und die politische Kultur für demokratierelevante Einstellungen förderlicher als dies auf der Westbank der Fall ist. Dort hat jedoch, entgegen den theoretischen Erwartungen, gerade die weit verbreitete Konventionalität einen positiven Effekt. Im Hinblick auf freundliche oder feindselige Haltung einander gegenüber zeigen die Daten, dass demokratische Einstellungen tatsächlich Feindseligkeit mindern, auf der Westbank jedoch die Religionszugehörigkeit den stärksten Einfluss auf die Wahrnehmung der Gegenseite hat, in Israel der elterliche Bildungshintergrund.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
