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Der ukrainische Dichter Taras Sevcenko als lieu de memoire von 1960 bis heute.

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 151717152
 
Der Nationaldichter Taras Hryhorovyč Ševčenko (1814-1861) gilt als die zentrale ukrainische Identifikationsfigur schlechthin. Das kulturwissenschaftliche Projekt fokussiert auf aktuelle Indienstnahmen des Dichters und untersucht den lieu de mémoire Ševčenko im Zeitraum von 1960 bis heute, wobei die Umdeutungen und Konstanten nach der politischen Wende 1991 im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Als Untersuchungsmaterial dienen literarische und publizistische Texte sowie wissenschaftlichen Biografien, die unter Anwendung von diskursanalytischen Ansätzen und dem New Historicism analysiert werden. Seit 1991 distanzieren sich die Mehrheit der ukrainischen Wissenschaftler und weite Kreise der Intellektuellen sowie der politischen Elite vom sowjetischen Ševčenko-Bild. Dass der Einschnitt jedoch nicht so deutlich ist, sondern dass die „neuen“, als national verstandenen Ševčenko-Deutungen meist durch sowjetische Muster überlagert werden, liegt der Arbeit als zentrale Annahme zugrunde. Die eigentliche Veränderung ist in der Pluralisierung der Ševčenko-Darstellungen zu sehen. Sie führt zu einer Gleichzeitigkeit von Aushandlungen über den nationalen Kurs, das Verhältnis zu Russland und den Platz in „Europa“. Das Ziel der Arbeit ist es, der gegenwärtigen konfliktreichen Erinnerungskultur der Ukraine und ihren kulturellen Verortungsentwürfen anhand von Ševčenko- Darstellungen auf den Grund zu gehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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