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Biographie des Historikers Theodor Schieder (1908 - 1984)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 152381650
 
Theodor Schieder war seit den 1950er und bis in die 1980er Jahre eine zentrale Figur im historischen Wissenschaftsbetrieb der Bundesrepublik. Die bisherige Forschung zu ihm zeichnet sich durch extreme Ungleichgewichte aus: Während die Tätigkeit Schieders während des Nationalsozialismus von Götz Aly und Ingo Haar skandalisiert worden ist, haben Schieders Schüler für die Zeit nach 1945 von einem „Lernprozeß ihres Mentors gesprochen, ohne daß die reichlich vorhandenen archivalischen Quellen zu diesem längsten Abschnitt seiner Biographie allerdings bisher näher ausgewertet wurden. Mein Arbeitsvorhaben beabsichtigt auf der Grundlage aller verfügbaren Quellen das gesamte Leben Schieders in den Blick zu nehmen und sein Handeln im Wissenschaftsbetrieb wie in gesellschaftlichen und politischen Strukturen zu kontextualisieren. Durch kontrafaktische Experimente und Vergleiche sollen dabei die Handlungsspielräume des Individuums ausgelotet werden. Das gilt ebenso für im engeren Sinn politische Entscheidungen wie die Stellung zum Nationalsozialismus und die Haltung im Ost-West-Konflikt, wie für die historiographische Produktion, ihre Themen, Thesen, Methoden und Sprache. Leitfrage wird stets die nach Kontinuitäten, Zäsuren und „Lernprozessen sowohl in der individuellen Biographie Schieders wie auch in der deutschen Historiographie zwischen 1930er und 1980er Jahren sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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