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Thomas und Johannes-Johannes und Thomas. Eine detaillierte Neubewertung des Verhältnisses der beiden Evangelien (und ihrer Trägergruppen?)

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 155396466
 
Das koptische Thomasevangelium aus Nag Hammadi (NHC II 2) ist eines der bekanntesten Evangelien außerhalb des Neuen Testaments. Dieses apokryphe Evangelium besteht aus 114 einzelnen „Sprüchen“ (Logien), von denen viele eine mehr oder weniger ausgeprägte Ähnlichkeit mit Passagen aus dem Johannesevangelium aufweisen. In der neutestamentlichen Forschung wurden diese Parallelen bisher meistens unter der Fragestellung ausgewertet, ob das Thomasevangelium das Johannesevangelium voraussetze oder nicht – oder umgekehrt. Das Thomasevangelium ist aber eine relativ locker komponierte Sammlung einzelner Logien, und der Text war im Laufe der Überlieferung (von den griechischen Fragmenten P.Oxy. 1; 654; 655 zum koptischen Text aus Nag Hammadi) manchen Veränderungen unterworfen; daher sind globale Aussagen über „das Thomasevangelium“ problematisch. Eher ist zu vermuten, dass die einzelnen Logien des Thomasevangeliums aus unterschiedlichen Quellen zusammengestellt wurden. In diesem Projekt werden daher die betreffenden Logien einzeln auf ihr jeweiliges Verhältnis zu den Parallelen im Johannesevangelium untersucht. Dabei ist jeweils nach der Art und dem Grad der Intertextualität zu fragen. Daneben gilt das Interesse der Erzählfigur des „ungläubigen Thomas“ im Johannesevangelium, die oft als Hinweis auf das Thomasevangelium oder dessen Träger verstanden wird. Dies gilt es kritisch zu überprüfen. Das Projekt ist methodisch breit und interdisziplinär angelegt. Es bedient sich des gesamten Inventars exegetischer Methoden und steht in enger Verbindung mit Alter Kirchengeschichte und Koptologie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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