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Erarbeitung eins historisch-philologischen Kommentars zur Weltchronik des Johannes Malalas (6. Jh. n. Chr.)

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 15539729
 
Die 18 Bücher umfassende Chronik des Johannes Malalas (geb. um 490 n. Chr.) stellt das älteste erhaltene Beispiel einer byzantinischen Weltchronik dar und bietet damit wichtige Einblicke in die Frühphase einer literarischen Gattung, die für das byzantinische Mittelalter zentrale Bedeutung besessen hat. Für die moderne Forschung ist dieses Werk aus mehreren Gründen von hoher Relevanz: Zum einen bieten die letzten drei Bücher, die die vom Autor selbst erlebte Zeit behandeln, eine wichtige Quelle für die Geschichte des 6. Jh.; die in ihnen liegende zentrale Bedeutung für die althistorische Forschung ist erst in den letzten Jahren allmählich erkannt worden. Malalas ermöglicht insbesondere zahlreiche Einblicke in kultur- und mentalitätengeschichtlich relevante Aspekte, die über die sonst erhaltenen Quellen ¿ vor allem die klassizistische Profanhistoriographie ¿ nicht gewonnen werden können. Zum anderen besitzt die Chronik großen Wert für Fragestellungen, die auf die Entstehung christlicher Geschichtsschreibung sowie allgemein der christlichen Memoriakultur der Spätantike zielen, und schließlich lassen sich aus dem Werk wichtige Erkenntnisse für die Konzeption von Vergangenheit durch einen christlichen Autor im Oströmischen Reich des 6. Jh. gewinnen. Aufgrund der komplizierten Überlieferungslage und der in der Forschung lange vorherrschenden Geringschätzung der Gattung ¿Chronik¿ konnte das bedeutsame Werk des Malalas bisher noch nicht in der erforderlichen Weise erschlossen werden. Der geplante historisch-philologische Kommentar soll hierfür eine erste Grundlage schaffen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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