Erarbeitung eins historisch-philologischen Kommentars zur Weltchronik des Johannes Malalas (6. Jh. n. Chr.)
Final Report Abstract
Das DFG-Projekt „Erarbeitung eines historisch-philologischen Kommentars zur Weltchronik des Johannes Malalas (6. Jh. n. Chr.)“ verfolgte das Ziel, einen umfassenden philologisch-historischen Kommentar zu einem der wichtigsten Erzeugnisse spätantiker Historiographie vorzulegen – zu einem Text, der aufgrund verschiedener Ursachen, die großenteils wissenschaftsgeschichtlicher Natur sind, von der Forschung bisher sträflich vernachlässigt worden ist. Neben dem Kommentar sollten zudem verschiedene Einzelaspekte, die sich aus einer intensiveren Beschäftigung mit der Malalas-Chronik ergeben, in separaten Essays in einem Anhang zum Kommentar behandelt werden. Zudem war geplant, eine deutsche Malalas-Übersetzung zu publizieren. Während der Projektarbeit hat sich gezeigt, dass die Probleme, die die Malalas- Chronik aufwirft beträchtlich sind; dies betrifft nicht nur die ungeheure Menge an Sachinformationen, die es zu überprüfen, nachzuvollziehen und zu kommentieren gilt, sondern vor allem auch die komplizierte Überlieferung des Textes (aus der sich immer wieder auch schwierige inhaltliche Probleme ergeben), seine historische und gattungsgenealogische Kontextualisierung und verschiedene weitere Fragen. So hat sich gezeigt, dass ein umfassender Kommentar nur als mehrbändig konzipiertes Langzeitunternehmen im Zusammenwirken mehrerer Spezialisten aus unterschiedlichen Disziplinen erfolgreich erarbeitet werden kann. Als solches ist das Vorhaben mittlerweile neu zugeschnitten worden und befindet sich in Arbeit (angelegt auf eine Laufzeit von 16 Jahren). Trotzdem ist es während der Arbeit am Projekt gelungen, erstmals eine deutsche Übersetzung mit Kommentar (allerdings einem bescheidener angelegten Kommentar) vorzulegen, die im Jahr 2009 erschienen ist. Darüber hinaus hat die Arbeit des Projektleiters an seiner Monographie über den spätrömischen Kaiser Anastasios I. erheblich von den Ergebnissen des Projektes profitieren können. Mehrere Einzelstudien, in denen verschiedene Fragen hinsichtlich der Malalas- Chronik behandelt wurden, konnten publiziert werden, u.a. zum Vergangenheitsbild des Malalas, zu seinem Umgang mit Katastrophen sowie zu seiner Bewertung der selbsterlebten Zeitgeschichte. Die Arbeiten an der Malalas-Chronik, einem zentralen Werk der spätantiken Geschichtsschreibung, werden an der Universität Tübingen fortgesetzt. Als Grundlage dient dabei u.a. eine Datenbank, die im Verlauf der Projektarbeit erstellt werden konnte.
Publications
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Die Chronik des Johannes Malalas – Ein Forschungsprojekt der Universität Tübingen. In: D. Brodka/M. Stachura (Hgg.), Continuity and Change: Studies in Late Antique Historiography, Krakau 2007, 105-119
Claudia Drosihn
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Die erste Prätorianerpräfektur des Marinos von Apameia. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 162 (2007), 293-296
Mischa Meier
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Naturkatastrophen in der christlichen Chronistik. Das Beispiel Johannes Malalas (6. Jh.). In: Gymnasium 114 (2007), 559-586; Natural Disasters in the Chronographia of John Malalas: Reflections on their Function – An Initial Sketch. In: M. Juneja/F. Mauelshagen (Hgg.), Coping with Natural Disasters in Pre-Industrial Societies, Los Angeles u.a. 2007 (= The Medieval History Journal 10.1/2 [2007]), 237-266
Mischa Meier
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Staurotheís di' hemás – Der Aufstand gegen Anastasios im Jahr 512. In: Millennium 4 (2007), 157-237
Mischa Meier
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Anastasios I. Die Entstehung des Byzantinischen Reiches. Stuttgart (Klett-Cotta) 2009 (443 S.)
Mischa Meier
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Johannes Malalas, Weltchronik. Übersetzt von J. Thurn und M. Meier (Bearb.). Mit einer Einleitung von C. Drosihn, M. Meier und St. Priwitzer und Erläuterungen von C. Drosihn, K. Enderle, M. Meier und St. Priwitzer, Stuttgart (Anton Hiersemann) 2009 (= Bibliothek der Griechischen Literatur, Bd. 69) (566 S.)
J. Thurn, M. Meier, C. Drosihn, St. Priwitzer, K. Enderle