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Medienamateure in der homosexuellen Kultur: Fotografische Selbstdarstellungen von Männern im 20. und 21. Jahrhundert.
Antragstellerin
Professorin Dr. Susanne Regener
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 155917775
Das Projekt Medienamateure in der homosexuellen Kultur untersucht die Dynamik von gesellschaftlicher Tabuisierung von Homosexualität, Identitätsfindung und der Praxis visueller Selbst(re)präsentation von Laien. Ausgehend von schwulen Selbstdarstellungen im Web 2.0 stellt sich die Frage nach der Geschichte der privaten Bild-Kommunikation und der Hybridisierung des Privaten in homosexuellen Milieus, die bislang überraschend wenig erforscht ist. Das Projekt sammelt und analysiert darum Fotos von Körperinszenierungen, die von der Kultur und Mediengeschichte des Laissez-faire in den 1920er Jahren, der Verfolgung in den 1930er und 1940er Jahren bis zur Schwulenbewegung seit den 1970er Jahren bis in die Gegenwart reichen. Welche Gebrauchsweisen und Blickregime entwickeln sich in Zeiten von Bedrohung oder Liberalisierung? Welche ikonografischen Muster begründen visuelle Identifikationsschemata? Wie wurden von Nicht-Professionellen Bildinhalte sexuell aufgeladen und welcher Vorbilder bedienten sie sich? In welchem Verhältnis stehen private Bilder zu professionellen? Welche Bedeutung hat die Selbstdarstellung für eine Art Genealogie homosexueller Erinnerungskultur in einer dominant heterosexuellen Normgesellschaft? Mit den empirischen Befunden lassen sich Fragen nach der Reichweite von Kategorien wie Privatheit und Öffentlichkeit, Hoch- und Subkultur, Normalität und Abweichung, Hetero- und Homosexualität auch für andere Forschungsfelder neu diskutieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen