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Förderung von Intergruppenbeziehungen bei Kindern. Entwicklung und systematische Evaluation eines multimodalen sozial-kognitiven Trainingsprogramms zur Prävention von Vorurteilen und Diskriminierung.
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Beelmann
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5469624
Problematische Aspekte von Intergruppen-Beziehungen wie Vorurteile und Diskriminierung gegenüber sozialen Gruppen kommen in unserer Gesellschaft häufig vor. Sozialwissenschaftlich fundierte Ansätze zur Förderung von Intergruppen- Beziehungen sind vor allem im Rahmen der Kontakthypothese entwickelt worden. Diese Interventionen erweisen sich in vergleichenden Meta-Analysen als wirksam, haben aber verschiedene Nachteile (z.B. Verfügbarkeit/Kooperation von Mitgliedern der Fremdgruppe). Kontakt-Programme beziehen sich zudem zumeist auf Jugendliche und Erwachsenen, während Interventionen mit Kindern im Sinne eines präventiven Vorgehens bislang selten sind. Entwicklungspsychologische Untersuchungen legen indes nahe, dass negative Urteilsprozesse früh in der Entwicklung auftreten und einen hohen Zusammenhang mit dem kognitiven und sozial-kognitiven Entwicklungsstand aufweisen. Auf Basis dieser Ergebnisse dient das beantragte Projekt der Entwicklung und systematischen Überprüfung eines multimodalen Präventionsprogramms mit sozial-kognitivem Schwerpunkt. Das Training soll vor dem Hintergrund theoretisch und empirisch gestützter Erkenntnisse und Methoden über die Veränderung negativer Urteilsprozesse und die Förderung intergruppaler Beziehungen entwickelt werden. Die empirische Untersuchung erfolgt im Rahmen einer kontrollierten Längsschnitt-/Interventionsstudie, die in Grundschulen umgesetzt werden soll. Dabei wird eine Gruppe von N = 300 Grundschulkindern über einen Zeitraum von zwei Jahren bei drei Erhebungswellen untersucht, wobei je die Hälfte der Kinder (n = 150) zur Trainings- bzw. Kontrollgruppe zugeordnet werden. Die empirische Überprüfung des Programms zielt auf die Erstellung eines wissenschaftlich fundierten Curriculums für Kinder der untersuchten Altersgruppe, das routinemäßig in Grundschulen zur Förderung von Intergruppen-Beziehungen eingesetzt werden kann.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen