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Förderung und Entwicklung reflektierten Geschichtsbewusstseins durch Richtlinien und Lehrpläne für den Geschichtsunterricht in Europa
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Hasberg
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 15684344
Die Untersuchung zu den Voraussetzungen für die Förderung und Entwicklung re-flektierten und (selbst-) reflexiven Geschichtsbewusstseins in europäischen Richtlinien und Lehrplänen für den Geschichtsunterricht steht in einem Forschungsverbund mit dem umfassenden europäischen Projekt zur ¿Förderung und Entwicklung reflektierten und (selbst-) reflexiven Geschichtsbewusstseins im Geschichtsunterricht¿ (FUER Geschichtsbewusstsein), das ein Teilprojekt zur Schulgeschichtsbuchanalyse, quantitative und qualitative Untersuchungen zum Bewusstseinsstand von Lehrern und Jugendlichen verschiedener Jahrgangsstufen sowie ein Teilprojekt zur Unterrichtsbeobachtung umfasst. Das Gesamtprojekt steht unter der Leitung von Prof. Dr. W. Schreiber (KU Eichstätt-Ingolstadt). Die Kombination mit den Teilprojekten verspricht Querverweise, die eine Evaluation von Richtlinien und Lehrplänen erlauben, was infolge ihrer isolierten Vorgehensweise die geschichtsdidaktische Lehrplanforschung bislang nicht zu leisten vermochte. Das beantragte Projekt zur Richtlinien- und Lehrplananalyse besitzt einen hohen Innovationsgrad: Die Fragestellung nach Gestalt, Entwicklung und Förderung des historisch-politischen Bewusstseins von Jugendlichen im Sinne der ¿Reflexion¿ und ¿Balance¿ gemäß neuerer Theorien (K.-E. Jeismann, J. Rüsen) geht einen gezielten Schritt in Richtung Feinstruktur des Geschichtslernens, indem über die ¿religiöse Dimension¿ als inhaltliche wie als mentale Einflussgröße historischen Denkens möglich werden soll, dass ¿ anders als bisher üblich ¿ die Richtlinien- und Lehrplananalyse nicht bei der Beschreibung von Zuständen, Leistungen und Defiziten, die sich in den untersuchten Texten manifestiert haben, verharrt, sondern in der Verbindung mit den anderen o.g. Teilprojekten Möglichkeiten der Intervention zur Förderung reflektierten Geschichtsbewusstseins auszumachen erlaubt. Im Rahmen des Projekts FUER Geschichtsbewusstsein beschreitet die hier beantragte Richtlinien- und Lehrplananalyse neuartige Wege, indem sie erstmals in der geschichtsdidaktischen Forschung gezielt Verfahrensweisen der sozialwissenschaftlichen Inhaltsanalyse zum Einsatz bringt, um am Beispiel der religiösen Dimension den Umgang mit geschichtsdidaktischen Kategorien in dieser Textsorte zu analysie-ren. Indem in einem weiteren (über den beantragten Umfang hinausgehenden) Schritt auf diskursanalytischem Wege die Rahmenbedingungen der Lehrplankonstruktion und Lehrplanverwendung erhoben werden, sollen Möglichkeiten der Intervention in den Prozess der Lehrplanarbeit ausgelotet werden, die Hinweise auf eine adäquate Lehrplangestaltung ermöglichen. Denn die gezielte Berücksichtigung bzw. die konkrete Anleitung zur Ausbildung von und zum Umgang mit geschichtsdidaktischen Kategorien in den Richtlinien und Lehrplänen erscheint als eine fundamentale Bedingung, um reflektiertes Geschichtsbewusstsein durch den Geschichtsunterricht zu befördern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen