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Motivationale Funktionen emotionaler Gesichtsausdrücke für Sender und Empfänger

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 156863164
 
Im beantragten Projekt sollen funktionale Zusammenhänge zwischen impliziten Motiven und emotionalen Gesichtsausdrücken untersucht und dadurch zu einem besseren Verständnis der Rolle von Motiven in sozialen Interaktionen beigetragen werden. Implizite Motive wie das Machtmotiv (nPow), das Bindungsmotiv (nAff) sowie das Leistungsmotiv (nAch), stellen motivationale Dispositionen dar, die menschliches Verhalten unbewusst beeinflussen (McClelland, 1987; Schultheiss, 2008). Erste Studien deuten darauf hin, dass implizite Motive auch die nonverbale (emotionale) Kommunikation über den Ausdruck und die Wahrnehmung emotionaler Gesichtsausdrücke beeinflussen (z.B. Schultheiss, Pang, Torges, Wirth & Treynor, 2005; Schultheiss & Hale, 2007). Ein systematische und vollständige Untersuchung der Wechselwirkung zwischen impliziten Motiven und der Enkodierung bzw. Dekodierung von emotionalen Gesichtsausdrücken fehlt aber bisher. Um diese Lücke zu schließen, wurde von uns bereits ein Stimulusset entwickelt, die emotionale Gesichtsausdrücke von Sendern mit unterschiedlicher Motivausprägung und in Reaktion auf unterschiedliche motivationale Kontexte (Macht, Bindung, Leistung) enthält. Es sollen drei Studien sollen testen, ob die impliziten Motive der Sender für subjektive wahrgenommen und objektive Unterschiede in den emotionalen Gesichtsausdrücken verantwortlich sind (z.B. in deren eingeschätzter oder objektiver Intensität). Zwei weitere Studien sollen untersuchen, inwieweit die impliziten Motive von Beobachtern die Wahrnehmung der emotionalen Gesichtsausdrücke beeinflussen (z.B. den Belohnungswert oder die Valenz der emotionalen Ausdrücke; gemessen mit einem „dot-probe-task“ sowie einem Affekt-Misattributions-Paradigma). Das beantragte Projekt erlaubt somit, im Rahmen einen Brunswickschen Linsenmodells Unterschiede in der Enkodierung und Dekodierung emotionaler Gesichtsausdrücke mit den Motiven der Sender und der Beobachter in Verbindung zu bringen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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