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Transformation und Anpassung einer ökonomischen Nische an eine veränderte Infrastruktur: Fischerei in Zentraltibet zwischen 2003/4 und 2009.

Antragstellerin Dr. Diana Lange
Fachliche Zuordnung Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung Förderung von 2009 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 157018739
 
Die geplante sechswöchige Feldforschung repräsentiert eine Anschlussphase an mein Dissertationsprojekt zur Erforschung der Fischereikulturen in Süd- und Zentraltibet. Der Bau einer Brücke und Straße warf das bis zum Jahr 2004 vollkommen abgeschiedene, wenig beachtete und nur über den Fluss erreichbare zentraltibetische Fischerdorf Chün in die Reichweite der Metropole Lhasa. Wie viele technische Neuerungen brachte dieser infrastrukturelle Ausbau Veränderungen im Alltag der Fischer mit sich – in Form von Fortschritt und Gewinn, aber auch historischen Verlusten. Besagte neue Straße führte innerhalb kürzester Zeit zu einer neuen Mobilität und eröffnete damit viele neue Chancen. Fischer, die vom Töten von Lebewesen leben und damit gegen eines der wichtigsten buddhistischen Gebote verstoßen, stehen als „berufsmäßige Sünder“ noch heute am untersten Ende der tibetischen Gesellschaft und sind deshalb offen für alternative Verdienstmöglichkeiten. Die Feldforschung im Herbst 2009 soll im Rahmen einer Vergleichsstudie die Situation fünf Jahre nach dem Anschluss des Ortes an die „Außenwelt“ erfassen und dokumentieren, in welcher Form die Fischereikultur noch existiert bzw. ob die neuen Verdienstmöglichkeiten den Fischern die Möglichkeit geben, ihr Handwerk niederzulegen und damit das Ende dieser ökonomischen Nische eingeleitet wurde.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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