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Erarbeitung einer Einleitung und redaktionellen Überarbeitung der wissenschaftlichen Edition der Sitzungsprotokolle des Hamburger Arbeiter- und Soldatenrates 1918/19.

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 157084904
 
Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts der Parlamentarismus-Kommission „Weimarer Republik" sollen die Protokolle des Hamburger Arbeiter- und Soldatenrats vom November 1918 bis März 1919 wissenschaftlich ediert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die geplante Publikation schließt an die bereits von der Parlamentarismus-Kommission herausgegebenen Quelleneditionen zur Geschichte der Rätebewegung in Deutschland 1918/19 an. Vorarbeiten zur Hamburger Räteedition wurden bereits Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre geleistet. Das von Prof. Dr. Eberhard Kolb zusammengestellte Quellenmaterial wurde transkribiert, kommentiert und mit einführenden Bemerkungen versehen. Das Projekt wurde damals von der DFG gefördert. Da jedoch weder der Anmerkungsapparat noch die Einleitung wissenschaftlichen Ansprüchen voll genügen, bedarf das Manuskript eingehender Überarbeitung. So müssen die Anmerkungen überprüft, korrigiert und ergänzt sowie die Quelle in einen übergreifenden Kontext eingebettet werden. In der Einleitung sollen die Vorgeschichte und der Verlauf der Revolution, Aufbau, Organisation, Struktur des Hamburger Arbeiter- und Soldatenrats, seine Stellung im politischen Kräftefeld der Hansestadt sowie die inneren Auseinandersetzungen und der Niedergang des Rats behandelt werden. Die Edition der Protokolle des Hamburger Arbeiterrats ist ein Desiderat der Forschung. Es handelt sich um eine erstklassige Quelle zur Geschichte der deutschen Rätebewegung. Als eines der wenigen Beispiele vermag sie die politische Arbeit eines regionalen Rätegremiums während der entscheidenden Revolutionsmonate von November 1918 bis März 1919 nahezu lückenlos zu dokumentieren. Der herausgehobene Stellenwert der Quelle erwächst zudem aus der besonderen Situation der Hansestadt, in der im Gegensatz zu den meisten Ländern des Deutschen Reichs keine aus der Revolution hervorgegangene Regierung, sondern ein im konstitutionellen Verfassungssystem des Kaiserreichs gründender und ohne Beteiligung der SPD gebildeter Senat den Arbeiter- und Soldatenräten gegenüberstand.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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