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Sexuelle Belästigung und Soziosexualität

Subject Area Social Psychology, Industrial and Organisational Psychology
Term from 2009 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 157093256
 
Final Report Year 2012

Final Report Abstract

Unsere Befunde stutzen insgesamt die Annahme zweier unterscheidbarer Motive sexueller Belästigung: Feindseligkeit gegenüber Frauen und sexuelle Kontaktanbahnung. Zudem gelang es uns mit unserer überarbeiteten Version des CHPs, erstmals zwei konzeptuell unterscheidbare Formen sexuell belästigenden Verhaltens im Labor zu erfassen. Wir etablierten dabei ein neues Auswahl- Design, das es Vpn ermöglicht, jeweils aus Materialtripeln zu wählen (Experiment 2). Über mehrere Experimente hinweg fanden wir Evidenz für die doppelte Dissoziation feindseliger Einstellungen gegenüber Frauen und SoS bei der Vorhersage von feindselig-abwertendem versus sexuellen Kontakt anbahnendem Verhalten. Negative Ruckmeldungen durch die Zielperson moderierten diese Effekte gegen unsere Erwartungen nicht, sondern reduzierten sexuell belästigendes Verhalten insgesamt (Experiment 1). Experiment 3 zeigte, dass beide Motive, das feindselige und das sexuelle Motiv, durch Kontextreize (macht- oder sex-bezogene Poster, ähnlich einer möglichen Bürodekoration) subtil aktiviert werden können, und dass diese Aktivierung im Zusammenspiel mit den entsprechende Motiven zu mehr sexueller Belästigung insgesamt fuhrt. Schließlich fanden wir in Experiment 4 einen moderierenden Einfluss von Merkmalen der Zielperson, der sich vor allem in der Interaktion mit einer sexuell zugänglichen Frau zeigte. Sexuell motivierte Männer zeigten hier besonders "kontaktanbahnendes" belästigendes Verhalten in Form des Versendens anzüglicher Bemerkungen. Da sich einige der ursprünglichen Annahmen im Projektverlauf als zu undifferenziert erwiesen hatten (z.B. bot die NSB-Skala nicht die erwartete Differenzierungsleistung), war es notwendig, die Versuchspläne der Antragsexperimente zu überarbeiten. Mit hostilem Sexismus und sexueller Belästigungsmythenakzeptanz konnten wir jedoch interessante Ergebnisse erzielen. Da die Suche nach alternativen Konstrukten u.a. wiederholt neue Übersetzungsarbeit (z.B. der SHMA-Skala von Lonsway et al., 2008) erforderte, sind einige Publikationen noch in Vorbereitung.

 
 

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