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Paternal care in socially monogamous owl monkeys (Aotus azarai) of the Argentinean Chaco

Applicant Dr. Maren Huck
Subject Area Sensory and Behavioural Biology
Term from 2009 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 157165977
 
Final Report Year 2012

Final Report Abstract

Das Projekt "Väterliche Fürsorge in sozial monogamen Nachtaffen (Aotus azarai) in der argentinischen Chaco Region" hatte zum Ziel zu untersuchen, warum männliche Nachtaffen so stark an der Jungenaufzucht beteiligt sind. Väterliche Fürsorge ist selten bei Säugetieren, da Männchen theoretisch oft einen höheren Reproduktionserfolg erzielen wenn sie versuchen sich mit möglichst vielen Weibchen zu paaren statt viel in einzelne Junge zu investieren. Es scheint jedoch, daß männliche Nachtaffen fundamental für das Überleben der Jungtiere verantwortlich sind. Ab der zweiten Lebenswoche werden Kinder fast ausschließlich vom Männchen getragen. Dies war zwar schon seit längerem aus Gefangenschaft bekannt, doch wir konnten dies zum ersten Mal auch für freilebende Tiere mit individuell unterscheidbaren Individuen nachweisen. Da Partner in Nachtaffenpaaren jedoch des öfteren ausgetauscht werden ('serielle Monogamie') kommt es vor, daß erwachsene Tiere sich um nicht-verwandte Jungtiere kümmern. Obwohl es üblicherweise nicht vorkommt, daß Weibchen mit abhängigen Jungtieren alleine großziehen müssen zeigt ein anekdotenhafter Einzelfall, daß ein Weibchen ohne die Mithilfe eines Männchens offensichtlich nicht in der Lage ist ein Jungtier großzuziehen. Ist jedoch ein "Stiefvater" anwesend ist das Überleben von Jungtieren ist nicht schlechter als in stabilen Gruppen. Dies wäre zu erwarten, wenn Männchen oder Weibchen sich ausschließlich um genetisch eigene Jungen kümmern. Dies legt nahe, daß Männchen Jungenfürsorge möglicherweise auch als Paarungsstrategie nutzen. Während die Entwicklung der Jungtiere durch den Austausch von erwachsenen Tieren nicht beeinträchtigt wird können solche "Scheidungen" fatale Auswirkungen für ein aus der Gruppe ausscheidendes Tier haben. Es gibt Anzeichen, daß solche Wechsel oft mit dem Tod des ausgestoßenen Tieres enden. Allerdings werden die "Scheidungen" nicht vom verbleibenden Paarpartner ausgelöst, da Tiere generell einen höheren Reproduktionserfolg haben, wenn sie nur einen Partner haben. Statt dessen werden Tiere von zumeist jüngeren Eindringlingen, die zuvor als Einzelgänger lebten, vertrieben. Wir konnten des weiteren zeigen, daß die Entwicklung von jungen Nachtaffen ausgesprochen ähnlich für weibliche wie männliche Jungtiere erfolgt, was für eine monomorphe Art in der Weibchen und Männchen gleich groß und schwer sind (mit Ausnahme der Eckzähne die etwas länger bei Männchen sind), nicht weiter verwunderlich ist. Bislang unveröffentlichte, vorläufige Ergebnisse legen zudem nahe, daß Nachtaffen nicht nur sozial sondern tatsächlich genetisch monogam sind. Genetische Monogamie ist außerordentlich selten, und für die meisten sozialmonogamen Vögel wurde beispielsweise gezeigt, daß "außereheliche" Nachkommen relativ häufig sind.

Publications

  • Children of divorce: effects of adult replacements on previous offspring in Argentinean owl monkeys. Behavioral Ecology and Sociobiology
    Huck M. & Fernandez-Duque E.
    (See online at https://doi.org/10.1007/s00265-011-1297-9)
  • 2011. Growth and development in wild owl monkeys (Aotus azarai) of Argentina. International Journal of Primatology 32(5), 1133-1152
    Huck M., Rotundo M. & Fernandez-Duque E.
 
 

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