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Funktionelle Beckenbodenstrategien bei gesunden, postpartalen und harninkontinenten Frauen: Mechanismen, Kompensationen, Einsatz in Therapie und Prävention
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Kaven Baessler
Fachliche Zuordnung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 157173310
Harn- und Stuhlinkontinenz sowie Genitalsenkung sind häufige Erkrankungen, die insbesondere Frauen nach den Wechseljahren betreffen. Mit steigender Lebenserwartung und aktiverer Lebensweise werden Beckenbodenprobleme zunehmen und adäquate Therapien gebraucht. Eine wirksame Sekundärprophylaxe während der Schwangerschaft und nach der Geburt gibt es noch nicht, auch weil entsprechende Grundlagenforschung an gesunden Frauen nicht vorhanden ist. Das vorliegende Projekt beruht auf der Anwendung maßgeblicher Ergebnisse der Rückenschmerzforschung, die eine zentrale Ausschaltung der lokalen tonischen Muskulatur nach einem Schmerzereignis zeigten, an der lokalen Muskulatur des Beckenbodens. Denn während einer vaginalen Entbindung tritt ebenfalls ein Trauma auf, das im weiteren Verlauf zu Inkontinenz und Genitalsenkung führen kann. In einem vierstufigen Projekt werden zunächst die Beckenbodenaktivierungs-Strategien bei Alltagsaufgaben bei gesunden Frauen überprüft und vor und nach einer Geburt verglichen. Strukturelle Traumata sollen von funktionellen neuromuskulären Störungen unterschieden werden. In der zweiten Stufe wird der Beckenboden bei Frauen mit Beckenbodenproblemen untersucht. Aus den Erkenntnissen wird dann eine kontrollierte Beckenbodenrehabilitation abgeleitet und in der 3. Stufe in einer randomisiertkontrollierten Studie gegen den derzeitigen Goldstandard „Beckenbodengymnastik“ überprüft. Die traditionelle Beckenbodengymnastik in Deutschland basiert nicht auf einem spezifischen Training, wird nicht kontrolliert und ist limitiert in ihren Erfolgsraten. In der vierten Stufe wird eine sekundäre Prävention erarbeitet, die gleich nach der Geburt einsetzend in einer randomisierten Studie geprüft werden soll.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen