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Neurophysiologische und -anatomische Korrelate sozialer Präferenzen

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 157541525
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Innerhalb dieses Projektes wurden in vier Einzelstudien neurobiologische Grundlagen menschlicher Entscheidungen untersucht, die eine Berücksichtigung anderer Personen voraussetzt. Wesentliche Aussagen sind: Bei Personen, die prosozial eingestellt sind (also z.B. auf eigene Kosten spenden) finden sich Hinweise darauf, dass Spenden zumindest zum Teil ergebnisorientiert sind, also der Nutzen, den die Spende für andere Personen bringt einen eigenen Wert darstellt (im Gegensatz zum letztlich egoistischen Motiv der Selbstaufwertung durch die Spende). Ein entsprechendes Signal lässt sich im Nucleus accumbens (als Teil des sog. Belohnungssystems) nachweisen. Die Bereitschaft zu einer Spende hängt davon ab, ob das zu spendende Geld „frei verfügbar" war oder verdient werden musste. Allgemeiner konnten wir zeigen, dass die Höhe einer Belohnung oder eines Verlustes besonders dann eine Rolle spielt, wenn ein eigener Energieaufwand zu ihrer Erlangung erforderlich war. Dieser Effekt lässt sich durch eine einfache Manipulation anhand der Hirnaktivierung in Hirnarealen, die Belohnungen oder Verluste prozessieren nachweisen. Eigensinnig eingestellte Personen üben bei der Abwägung sozialer Motive stärkere kognitive Kontrolle aus als prosozial eingestellte Personen, was mit einer Mehraktivierung entsprechender Hirnareale einhergeht. Eine Interaktion von Belohnungsverarbeitenden Hirnarealen (ventrales Striatum) und Hirnarealen, die mit selbstbezogener Information assoziiert sind (anteriorer cingulärer Cortex) stellt möglicherweise die Grundlage der selbstwertstabilisierenden Funktion sozialer Abwärtsvergleiche. Der breiteren Öffentlichkeit wurden die Ergebnisse zugänglich gemacht über Beiträge u.a. im ZDF, dem Bonner Generalanzeiger und der Berufsverbandzeitschrift PsychologieReport.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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