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Der globale Agrarmarkt und seine unscharfen Ränder: Formen und Folgen der Integration von Kleinbauern in transnationale Warenketten am Beispiel Ghanas

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 157820326
 
Der globale Agrarmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Nahrungsmittelkrisen und Lebensmittelskandale gehen einher mit steigenden Ansprüchen an Qualität und saisonunabhängige Verfügbarkeit von hochwertigen Agrarprodukten, die in Europa noch vor kurzem kaum bekannt waren. Im Zuge dieser Entwicklungen werden frontier regions – Regionen des Globalen Südens, in denen die landwirtschaftliche Produktion bislang der Selbstversorgung diente oder nur lokal gehandelt wurde – von Großunternehmen in Weltmarktbeziehungen integriert und fundamental umstrukturiert. Idealtypische Marktmodelle dienen dabei als Handlungsvorlage, müssen jedoch an lokale Bedingungen angepasst werden und bringen so neue Marktordnungen hervor. Diese Expansionsprozesse an den „unscharfen Rändern“ transnationaler Markt-Räume und ihre Folgen wollen wir anhand von zwei exemplarisch ausgewählten Anbauregionen in Ghana untersuchen, in denen erst vor kurzem mit der Produktion von Just-in-Time-Fruchtsalaten und Bio-Mangos für den europäischen Markt begonnen wurde. Physische ebenso wie symbolische Qualitätsanforderungen sind in diesen Marktsegmenten dafür verantwortlich, dass die Produktions- und Handelsroutinen traditioneller Agrargüter wie Kaffee, Kakao oder Zucker hier nicht übertragbar sind. Sechs sich ergänzende Perspektiven auf die neu entstehenden Arrangements sowie die Performativität von Marktmodellen bilden für uns den Ansatzpunkt der empirischen Arbeit: Die Definition neuer Produkte, die Preisfindung auf „schwachen“ Märkten, die Regelung des Wettbewerbs, die unterschiedlichen Marktmodelle als Referenzpunkte, Kontroll- und Sanktionsmechanismen sowie neue Kriterien sozialer Differenzierung als über den Agrarsektor hinausreichende Konsequenz der Marktexpansion.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Ghana
 
 

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