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"Chevrons". Litorale Ablagerungen ungeklärter Genese - exemplarische Studie an Küsten von Südbrasilien und Zentralchile
Antragsteller
Professor Dr. Helmut Brückner
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 158150718
Chevrons sind winkel- bis lanzettförmige sandige Ablagerungen an vielen Küsten der Erde. Sie können Längserstreckungen von mehreren Kilometern und Höhen über 200 m erreichen. Infolge einer gewissen Ähnlichkeit mit Parabeldünen werden sie bisher meist dem äolischen Formenschatz zugeordnet. Dagegen spricht, dass sie auch an Küsten ohne sandige Liefergebiete auftreten. Ferner weichen ihre Längsachsen häufig von der Hauptwindrichtung ab und Richtungsänderungen bis 180° kommen selbst in begrenzten Gebieten vor. Grobklasten in den Chevrons und zur Küstentopographie passende Refraktionsmuster sprechen ebenfalls gegen eine Genese als Küstendünen. Die Arbeitshypothese unseres Forschungsansatzes ist, dass es sich bei den Chevrons (überwiegend) um Schwallerscheinungen sehr starker Tsunamis handelt. In manchen Fällen deuten geschockte Quarze, Magnetit-Mikrokugeln und angeschmolzene Meeresorganismen sogar auf Tsunamite durch Meteoriten- Einschläge in den Ozean hin. Die Küstenräume von Südbrasilien und Zentralchile eignen sich besonders zum exemplarischen Studium von Chevrons, wo sie vielfach und in unterschiedlicher Ausprägung auftreten. Dort soll mittels geomorphologischer, sedimentologischer und chronostratigraphischer Kriterien das Problem der Genese dieser rätselhaften Ablagerungen einer Klärung nähergebracht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Australien
Beteiligte Personen
Professor Dr. Dieter Kelletat; Professorin Dr. Anja Scheffers