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GRK 1651:  Service-orientierte Architekturen zur Integration Software-gestützter Prozesse am Beispiel des Gesundheitswesens und der Medizintechnik (SOAMED).

Fachliche Zuordnung Informatik
Förderung Förderung von 2010 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 158230677
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die zentrale wissenschaftliche Idee des Kollegs ging von der Beobachtung aus, dass Service-Orientiertes Computing (SOC) ein großes Potential als Paradigma der Konstruktion rechnergestützter Prozesse und eingebetteter Systeme hat, aber auf Grund seiner bisherigen, von pragmatischen Gesichtspunkten getriebenen Entwicklung in methodischen und theoretischen Aspekten noch sehr ausbaufähig ist. Im Vordergrund der Forschung des Kollegs standen daher grundlegende konzeptionelle Fragestellungen. Ziel war die Definition und umfassende Charakterisierung zentraler Begriffe wie Service-Instanz, Service-Integration, Orchestrierung von Services in Prozesse, sowie deren Laufzeitverhalten. Diese Konzepte müssen derart angelegt werden, dass sie auf unterschiedlichen Konfigurationen (Hardware, Software, etc.) angepasst werden können, ohne dass die Kompatibilität der Modelle darunter leidet. Alle im Kolleg erzielten Forschungsergebnisse sollten beispielhaft in einem herausfordernden Anwendungsbereich demonstriert werden, wozu das Kolleg die Bereiche Gesundheitswesen und Medizintechnik gewählt hat, die weitere Anforderungen mit sich bringen, insbesondere im Bereich des Datenschutzes, bei der Abwicklung langlebiger Prozesse über Organisationsgrenzen hinweg, und der Skalierung bei großvolumigen Daten im Bereich der genombasierten Medizin. Damit Prototypen Realitätsnähe beanspruchen können, setzte sich die Gruppe der Antragstellenden sowohl aus Expertinnen und Experten aus dem Bereich Informatik als auch aus der Medizin zusammen. Diese Konstellation hat über die gesamte Laufzeit des Kollegs zu zahlreichen lebhaften Diskussion zwischen vielen sehr engagierten Forscherinnen und Forschern aller Qualifikationsstufen geführt, aber auch die stark unterschiedlichen Fächerkulturen und Erwartungen an ausgezeichnete Dissertationsvorhaben offengelegt. SOAMED wurde über die volle Länge von zwei Perioden bewilligt. Insgesamt wurden 30 Promovierende gefördert sowie 11 weitere assoziiert. Diese haben bisher 148 begutachtete Publikationen verfasst, bei denen SOAMED-Promovenden in 113 Fällen auch Erstautoren waren. 25 Arbeiten hatten mindestens zwei Promovenden aus SOAMED als Koautoren. Zahlreiche dieser Arbeiten sind in Journalen oder Konferenzen erschienen, die zu den Topadressen in ihren Bereichen gehören, wie die „Conference on Very Large Databases (VLDB)“, das „Journal of Function Programming“, die „Business Process Management“ Konferenz (BPM), die „Conference on Fundamental Aspects of Software Engineering” (FASE), das Journal “Information Systems”, das Journal “Future Generation Computing Systems”, die “Conference on Advanced Information Systems Engineering” (CAiSE), die “Conference on Information and Knowledge Management” (CIKM), die “Conference on Principles of Distributed Systems” (ICPDS) oder die “Conference on Service-Oriented Computing” (ICSOC). Ein beträchtlicher Anteil der bisherigen SOAMED Absolventinnen und Absolventen hat sich für einen Verbleib in der Wissenschaft entschieden, und ein Absolvent ist bereits auf eine Professur berufen worden. SOAMED hat auch beträchtliche Wirkung über seinen eigenen Kern hinaus entfaltet. Es war eine entscheidende Plattform für die Kreierung weiterer koordinierter Projekte, wie die Graduiertenkollegs HEIBRiDS (gefördert durch die Helmholtz-Gesellschaft) und CompCancer (DFG gefördert), die BMBF-Verbundprojekte PREDICT und GeoMultiSense, oder das universitätsübergreifende „Einstein Center for the Digital Future“ (ECDF). Im Berliner Exzellenzverbundantrag diente SOAMED als Blaupause für ein erfolgreiches organisationsübergreifendes Digitalprojekt. SOAMED bildet auch einen zentralen Kern für den jüngst eingereichten DFG-Antrag für die Einrichtung eines Sonderforschungsbereichs zum Thema „Foundations of Workflows for Large-Scale Scientific Data Analysis“ (FONDA). Als Antragstellerinnen und Antragsteller blicken wir daher auf neun nicht immer spannungsfreie, aber vielleicht auch gerade dadurch sehr erfolgreiche Jahre zurück.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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