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Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte in der Eisenzeit und dem Frühmittelalter im Sahel Westafrikas
Antragstellerin
Professorin Dr. Sonja Magnavita Santos
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159173365
Die Studie hat zum Ziel, die Besiedlungs- und Wirtschaftsgeschichte am östlichen Nigerbogen des 1. Jahrtausends n. Chr. zu untersuchen. Der Bogen, den der Niger in Ost Mali und SW-Niger beschreibt, war eine prominente Anlaufstelle für kulturelle Einflüsse und Warenströme aus unterschiedlichen Richtungen. Die ständige Verfügbarkeit des Wassers und der hohe Grad an möglicher Mobilität und Kommunikation machten den Fluss in diesem Teil des Sahels spätestens seit der Zeitenwende attraktiv für Siedler und Händler Hier bildete sich am Ende des 1. Jahrtausends n. Chr. die Zelle des Songhai- Reiches heraus. Doch schon lange zuvor bestand in der Region ein Schmelztiegel der Kulturen, der immer wieder neue Impulse von außen erhielt. Waren von jenseits der Sahara trafen hier bereits vor der arabischen Eroberung Nordafrikas ein und wurden entlang des Flusses und dessen Hinterland verhandelt. Diese Studie soll dazu beitragen, das Bild der Besiedlungsgeschichte des Gebietes zu zeichnen. Der Schwerpunkt wird auf zwei Siedlungsfundstellen in der Nähe von Bura sowie zwei weiteren in der Nähe des Niger Flusses liegen, die in das 1. Jahrtausend datiert wurden. Neben der Erstellung einer Keramiksequenz sollen Handelsbeziehungen der Region in Jener Zeit untersucht werden. Der Frage nach einem prä-arabischen Goldhandel wird mittels archäometrischer Methoden nachgegangen werden. Darüber hinaus soll die archäobotanische und -zoologische Analyse des aus den Grabungen zu erwartenden Materials dazu beitragen, das Bild der Wirtschaftsgeschichte der Siedlungen zu vervollständigen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen