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Gelähmte Wahrnehmung: Leistet der ventrale visuelle Pfad einen Beitrag zur motorischen Steuerung?

Antragstellerin Dr. Constanze Hesse
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159565464
 
Entsprechend dem Perception-Action-Modell von Milner und Goodale [5,8,9] werden visuelle Informationen, abhängig von ihrer Verwendung, in verschiedenen Teilen des Gehirns verarbeitet. Während der ventrale Pfad vorrangig am Aufbau der visuellen Repräsentation unserer Umwelt beteiligt ist, nutzt der dorsale Pfad visuelle Informationen zur Bewegungssteuerung. Evidenz für dieses Modell stammt zu einem großen Teil aus Studien von Patienten mit spezifischen Hirnschädigungen. Die bekannteste Patientin in diesem Kontext ist DF. Obwohl sie viele Aspekte ihrer visuellen Realität nicht beschreiben kann, scheint sie in der Lage zu sein, motorisch normal mit ihrer visuellen Umwelt zu interagieren. Es gibt jedoch auch Aufgaben, in denen DF’s Motorik nicht normal ist. Dies steht im Widerspruch zu den Vorhersagen des Perception-Action Modells, nach welchem Informationen im ventralen Pfad keinen direkten Beitrag zur Motorik leisten. Milner und Goodale argumentieren, dass es sich bei den berichteten Ausnahmen stets um untypische Beispiele motorischer Steuerung handelt, und somit eine Beteiligung des ventralen Pfads notwendig wird. Möglicherweise sind diese Ausnahmen jedoch Hinweise darauf, dass das Perception-Action Modell nicht richtig ist. Hinweise darauf, dass die Art der geforderten visuellen Information bestimmt, ob der ventrale Pfad für die Motorik benötigt wird oder nicht. Diese sensorische Hypothese soll im vorliegenden Projekt untersucht werden.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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