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Geschichte der Weltgesundheitspolitik, 1945 - 1969

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159893287
 
Ausgangspunkt des Antrags war die Vision der kollektiven Weltgesundheit, die unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs am Beginn der internationalen Gesundheitspolitik stand. Am 22. Juli 1946 unterzeichneten 61 Staaten die Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), deren Zielstellung lautete: „the attainment by all peoples of the highest possible level of health". Um dieses Ziel zu erreichen, musste die WHO, jedenfalls in der Vorstellung ihrer Gründer, neue Wege der internationalen Kooperation beschreiten. Zum einen würden ihr Handeln und ihre Initiativen rein technischer, „unpolitischer" Natur sein. Zum anderen sollte Weltgesundheitspolitik von nun an ein „universelles" Unterfangen sein, das alle Grenzen bewusst zu überschreiten versuchte - seien es geographische oder kulturelle Grenzen, die Grenzen der Nationalstaaten oder politische Konfliktlinien. In den folgenden Dekaden manifestierten sich die visionären Ziele in konkreten gesundheitspolitischen Initiativen. Gemessen an ihren Intentionen führte Weltgesundheitspolitik dabei zu ambivalenten und teils unbeabsichtigten Konsequenzen, die das Leben von Millionen Menschen rund um den Globus massiv beeinflussten. In der historischen Rückschau ist der visionäre Überschuss der unmittelbaren Nachkriegszeit auffällig - gerade in dem Moment, in dem das Scheitern alier früheren Versuche internationaler Kooperation so deutlich wie nie zuvor markiert worden war. Damit drängt sich der Umschlag von den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs in die utopischen Ziele der Nachkriegszeit als Ausgangspunkt einer historischen Analyse auf. Im Zentrum des Forschungsvorhabens stehen daher die Fragen nach der Genese, Entwicklung, Praxis und den Auswirkungen der Vision der „Weltgesundheit". Deren Ziele werden hierbei ideengeschichtlich verortet, ihre konkrete politische und institutionelle Ausgestaltung untersucht. Schließlich wird danach gefragt, wie sie im Kontext der internationalen Politik der 1940er - 1960er Jahre in die Praxis umgesetzt wurden. Dazu sollten in diachroner Perspektive drei Untersuchungsfelder analysiert werden: 1. die Institutionalisierungsphase der WHO zwischen 1943 und 1948, 2. die Bekämpfung der Frambösie, oder Himbeerseuche, in Haiti zu Beginn der 1950er Jahre sowie 3. die Initiative zur „Ausrottung" der Malaria in den 1950er und 60er Jahren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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