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Einflüsse von affektiven und kognitiven Gefühlen auf Entscheidungen

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159975155
 
Das Arbeitsvorhaben stellt eine direkte Fortsetzung des Projekts der ersten Phase der Forschergruppe dar und befasst sich mit der Frage, wie sich affektive und kognitive Gefühle auf Entscheidungen auswirken. Es wird angenommen, dass affektive und kognitive Gefühle mit unterschiedlichen Abstraktionsebenen bei Entscheidungen einhergehen. Vor dem Hintergrund der Construal Level Theory (CLT, Trope & Liberman, 2003, 2010) wird vermutet, dass positive affektive Gefühle und (kognitive) Gefühle der erlebten Leichtigkeit der Informationsverarbeitung (“fluency”) mit einer abstrakten Konstruktion der Entscheidungssituation einhergehen, während negative Gefühle und (kognitive) Gefühle der erlebten Schwierigkeit mit einer spezifischeren Konstruktion verbunden sind. Die CLT geht davon aus, dass Entscheidungen, die auf einer abstrakten (vs. spezifischen) Konstruktion beruhen, in unterschiedlichem Ausmaß beeinflusst werden von primären (zentralen) versus sekundären (peripheren) Merkmalen, Pro- versus Kontra- Argumenten, Erwünschtheit versus Machbarkeit oder idealistischen versus pragmatischen Überlegungen. Im Rahmen der ersten Phase des Projekts konnten diese Annahmen empirisch belegt werden. So zeigte sich z.B. in einer Serie von Experimenten zu politischen Wahlentscheidungen, dass idealistische Werte relativ mehr Gewicht erhalten als pragmatische Werte, wenn sich Personen in guter (hohes Abstraktionsniveau)im Vergleich zu schlechter Stimmung (geringeres Abstraktionsniveau) befinden. Andere erfolgreiche Studien bezogen sich auf die Rechtfertigung sozialer Normen (entweder durch idealistische oder pragmatische Überlegungen) und auf die Beziehung zwischen allgemeinen Werten und Verhaltensintentionen. In Bezug auf kognitive Gefühle zeigte sich, dass Personen verstärkt auf primäre Aspekte achten, wenn die Verarbeitung mit einem „fluency“-Gefühl einherging, während sekundäre Aspekte eher bei einer „dis-fluent“-Verarbeitung zum Tragen kamen.Der Fortsetzungsantrag baut auf diesen Überlegungen und Befunden auf und konzentriert sich dabei auf drei Aspekte: (1) Die empirische Basis des grundlegenden Effekts soll verbessert werden (Hauptziel: Elimination von Alternativerklärungen). (2) Es ist erforderlich, die vermittelnden Prozesse genauer zu beleuchten. Die geplanten Arbeiten konzentrieren sich insbesondere auf die angenommene Signalfunktion der Gefühle. Weiterhin soll der Abstraktionsgrad der mentalen Konstruktionen nicht nur manipuliert sondern erfasst werden. (3) Ein besonderer Fokus soll auf Verhaltensmaße und somit auf dem Zusammenhang zwischen Verhalten und interner Repräsentation gerichtet sein.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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