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Prosodische Phrasierung in der auditorischen und visuellen Satzverarbeitung

Antragsteller Professor Dr. Grzegorz Dogil (†)
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159998143
 
Das Projekt untersucht den Status prosodischer Phrasierung in der auditorischen und visuellen Satzverarbeitung. Prosodische Phrasengrenzen können sowohl den syntaktischen Strukturaufbau als auch die Verarbeitung des Argumentstatus beeinflussen. Ziel des Projekts ist es, unter Berücksichtigung konstruktionsspezifischer Information den Verarbeitungszeitpunkt der Prosodie zu bestimmen. Hierfür werden Experimente im Deutschen durchgeführt, in denen die Wortstellung (Verbzweit vs. Verbletzt), der Argumentstatus nominaler Elemente (Adjunkt, Argument, ambige Phrasen) sowie prosodie-inhärente Eigenschaften (optimale Phrasenlänge) variiert werden, da diese Faktoren den prosodischen Output beeinflussen können. Da jüngste Befunde darauf hindeuten, dass die prosodische Phrasierung auch das stille Lesen beeinflusst, werden visuelle und auditorische Verarbeitung verglichen. Behaviorale Produktions- und Perzeptionsexperimente sollen die für verschiedene Strukturen typische prosodische Realisierung bestimmen. Darüber hinaus liefert die Messung von ereigniskorrelierten Hirnpotentiale (EKPs) einen genauen Einblick in den zeitlichen und funktionalen Verlauf der Prosodieverarbeitung im Gehirn. Ziel der Studien ist es, in Abhängigkeit verschiedener Konstruktionen einen modalitätsübergreifenden Vergleich prosodischer Verarbeitungsstrategien vorzunehmen. Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zur Modellierung des Status der prosodischen Komponente in psycho- und neurolinguistische Modelle der Satzverarbeitung liefern. Das Projekt wird im wissenschaftlichen Rahmen des Forschungsverbunds für Sprachwissenschaft und Kognition der Universität Stuttgart durchgeführt. Das neu entstandene Zentrum bietet die idealen Voraussetzungen für Grundlagenforschung an der Schnittstelle von Sprache und Kognition.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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