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Der Einfluss von wiederholter und gesplitteter Information auf Urteile und Entscheidungen

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159975155
 
Urteile und Entscheidungen finden sich in allen Bereichen des menschlichen Lebens und Erlebens. Urteile fällen und Entscheidungen treffen gehört zu den wichtigsten Prozessen durch die Menschen ihre internen psychologischen Prozesse in Interaktion mit der Umwelt bringen.; sei es durch die Beurteilung einer Schülerin in der Grundschule oder der Entscheidung, ein Haus zu kaufen.Die vorliegende Forschergruppe betrachtet diese Prozesse als konstruktiv und dadurch kontextabhängig; mit anderen Worten, ob die Schülerin gut oder schlecht beurteilt wird, oder ein Haus gekauft wird oder nicht, hängt von einer Vielzahl von Kontextvariablen ab.Der vorliegende Antrag trägt einen Stichprobenansatz zu dieser Forschergruppe bei (Fiedler, 2000; Juslin & Olsson, 1997). Nach diesem Ansatz sind Stichproben das Interface, das zwischen internen Prozessen (Kognition) und der Informationsumwelt vermittelt. Verzerrungen in den Stichproben führen damit zu Verzerrungen in den kognitiven Prozessen und den folgenden Urteilen und Entscheidungen, auch wenn diese Prozesse für sich genommen fehlerfrei arbeiten. Für Urteile und Entscheidungen ist die subjektive Häufigkeit von positiver und negativer Information in diesen Stichproben ein zentraler Faktor; beispielsweise wie häufig hat die Schülerin richtige Antworten gegeben oder welche Vor- und Nachteile hat das Haus. In modernen Informationsumwelten existieren zwei gut etablierte Einflüsse, welche diese Häufigkeiten beeinflussen, nämlich die Wiederholung von Information und die Aufteilung von Kategorien („Kategoriensplit“) in kleinere Subkategorien.Diese Effekte stellen klassische Stichprobenverzerrungen da und treten in einer Vielzahl von Spielarten auf, besonders in Printmedien und im Internet. Das vorliegende Projekt untersucht in Zusammenarbeit mit den anderen Projekten in der Forschergruppe die Moderatoren und Mediatoren, welche den Einfluss dieser Stichprobenverzerrungen auf Urteile und Entscheidungen bestimmen. Der Antrag hat drei Teilbereiche: (1) Es werden die zentralen Unterschiede und die wichtigen Moderatoren (z.B. Stimmung) und Mediatoren (z.B. subjektive Häufigkeit) dieser Stichprobenverzerrungen weiter herausgearbeitet. (2) Es wird der Einfluss dieser Stichprobenverzerrungen in ökonomischen Entscheidungen untersucht, und (3) es werden mögliche Vorbeugungen gegen den Einfluss dieser Verzerrungen getestet. Abschließendes Ziel ist zum einen ein umfassendes Bild wie Informationswiederholung und Kategoriensplit Urteile und Entscheidungen verzerren; und zum anderen wie Menschen mit diesen häufig anzutreffenden Häufigkeitsillusionen in Stichproben umgehen können, um zu Urteilen und Entscheidungen zu kommen, welche die Umwelt besser abbilden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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