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Der Körper des Bergmanns in der Industrialisierung: Biopolitik im Ruhrkohlenbergbau 1890 - 1980

Antragsteller Dr. Lars Bluma
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 160099642
 
Die Arbeit des Bergmanns war vor allem im Untertageabbau lange Zeit geprägt durch harte körperliche Anstrengung und spezifische Umweltbedingungen (Dunkelheit, Schmutz, Enge, Feuchtigkeit usw.), die eine lang andauernde berufsbezogene Identitätsbildung der Bergleute begünstigte. Diese war durch eine männlichkeits- und produktionsorientierte Risikokultur gekennzeichnet. Am Beispiel des Ruhrbergbaus werden Entstehung und Wandel der daraus abgeleiteten soziokulturellen Konstruktionen des bergmännischen Körpers ebenso untersucht wie deren Einbettung in die sozialen Praktiken der bergmännischen Arbeit sowie des medizinischen Wissens und Handelns. Ziel ist es, die Bedeutung des bergmännischen Körpers als identitätsstiftendes Moment und als gemeinsamen Fixpunkt für die Herausbildung und den Wandel gruppenspezifischer Mentalitäten, Deutungsmuster und Selbstwahrnehmungen sowie der damit verknüpften Handlungs- und Entscheidungsdispositionen der Akteure zu untersuchen. Grundlegende These ist, dass der Körper des Bergmanns seit dem Ende des 19. Jahrhunderts das politische Handeln der Akteure im Ruhrbergbau strukturierte und in ein biopolitisches Ordnungsgefüge eingebunden wurde. Der Untersuchungszeitraum umfasst dabei grundlegende Wandlungen sowohl der Arbeitsprozesse im Ruhrbergbau (von der Hochindustrialisierung bis zur „Vollmechanisierung“) als auch der bergmännischen Körperidentitäten und Subjektivierungsprozesse.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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