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Bilanzierungsstudie zum Energieverbrauch und Wachstum gesunder und kranker Frühgeborener unter verschiedenen Ernährungsregimes
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Jacqueline Bauer
Fachliche Zuordnung
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung von 2006 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 16051575
Frühgeborene mit extrem niedrigem Geburtsgewicht weisen häufig in wenigen Wochen postnatal ein deutliches Energiedefizit auf, welches zu einer Wachstumsretardierung und Beeinträchtigung der neuro-kognitiven Entwicklung führen kann. Derzeit existieren keine verlässlichen Empfehlungen für die optimale Energie- und Nährstoffzufuhr bei extrem kleinen und unreifen sowie kritisch kranken Früh- und Neugeborenen.Ziel des beantragten Forschungsvorhabens ist es, Normwerte für den Energiebedarf und die Mineralstoffzufuhr extrem kleiner sowie kritisch kranker Frühgeborener zu erstellen und Empfehlungen für ein bedarfsangepasstes Ernährungsregime für diese Patientengruppe zu erarbeiten. Hierfür sollen während und nach erfolgtem enteralen Nahrungsaufbau in mindestens vier aufeinander folgenden Wochen genaue Energie- und Nährstoffbilanzierungen über jeweils vier Tage durchgeführt werden. Verglichen werden drei verschiedene Nahrungen: 1) Muttermilch angereichert mit Protein und Phosphat, 2) Muttermilch angereichert mit konventionellem Muttermilchverstärker und 3) Standard-Frühgeborenennahrung. Insbesondere die Calcium- und Phosphatabsorption- und Exkretion bei der Ernährung mit Muttermilch soll untersucht werden, um eine optimale Mineralstoffzufuhr der extrem kleinen Frühgeborenen zu finden. Als Grundhypothese gilt, dass durch eine Erhöhung der Muttermilchmenge eine bessere Calciumabsorption- und Retentionsrate erreicht wird. Es erfolgt dann nur noch eine Protein- und Phosphatsubstitution ohne zusätzliche Calciumsupplementierung, um eine ausreichende Skelettmineralisierung und ein adäquates Wachstum Frühgeborener zu erzielen. Durch die Optimierung der Ernährung können Energiedefizite und Mängelzustände vermieden werden, um auch bei extrem kleinen und kritisch kranken Frühgeborenen ein adäquates Wachstum zu gewährleisten und ihnen somit eine normale neurokognitive Entwicklung zu ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Dr. Corinna Doege; Dr. Ulrike Teufel