Detailseite
Methoden der Generierung und Verwendung generalisierter, prototypischer Fälle zur Unterstützung medizinischer Entscheidungsfindung
Antragsteller
Dr. Rainer Schmidt
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2005 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 16053352
Die fallbasierte Methode, bei der nach ähnlichen früheren Fällen gesucht und deren Lösungen an aktuelle Probleme angepasst werden, erscheint für das Gebiet der Medizin besonders gut geeignet, weil bei medizinischen Entscheidungen zumeist auch ein Vergleich eines aktuellen Patienten mit typischen Diagnosen, Therapien oder typischen früheren Fällen erfolgt. So sind in den letzten Jahren eine Reihe wissensbasierter medizinischer Systeme entstanden, die die fallbasierte Methode verwenden. Allerdings wird bei der fallbasierten Methode nach einzelnen ähnlichen Fällen gesucht, während in der Medizin i.a. verallgemeinerte typische Fälle (Prototypen) relevant sind. Dieser scheinbar nur kleine Unterschied hat weitreichende Konsequenzen. Bei fallbasierten Systemen werden alle Fälle auf gleicher Ebene nebeneinander in der Fallbasis abgespeichert, wofür gut ausgearbeitete Retrievalalgorithmen existieren. Bei durch Prototypen (i.a. hierarchisch) strukturierten Fallbasen bedarf es hingegen bisher nur wenig erforschter Prototypikalitätsmaße und das Retrieval erfolgt zeitaufwendig, nämlich sequentiell und mehrstufig gemäß der Hierarchie der Prototypen. Darüber hinaus fehlen fundierte Überlegungen zur Art der Generierung von Prototypen und zum Vergessen redundanter Fälle, sowie zur Strukturierung der Fallbasis. Ziel des beantragten Projekts ist es deshalb einerseits zu untersuchen, wie eine allgemeine Form der Generierung und Strukturierung von Fallbasen mittels Prototypen aussehen könnte, und andererseits sind bereits existierende, effiziente nicht-sequentielle Retrievalalgorithmen so zu erweitern, dass sie auch auf durch Prototypen strukturierte Fallbasen anwendbar werden. Ferner sind Prototypikalitätsmaße auf ihre Anwendbarkeit für medizinische wissensbasierte Systeme zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen