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Kulturelle Zeiträume einer atlantischen Metropole: São Paolo (Brasilien) 1867 - 1930

Antragsteller Dr. Sebastian Dorsch
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 160662287
 
In der atlantischen Welt entwickelten sich Metropolen in den Jahrzehnten um 1900 zu Brennpunkten veränderter Zeit- und Raumerfahrungen sowie -konzeptionen. Technologische und mediale Innovationen verkürzten Distanzerfahrungen und beschleunigten die Lebensrhythmen auf vielfältige Weise. Vormals als „gegeben“ wahrgenommene Räume und Zeiten schienen machbar zu werden und damit keine orientierende Kontinuitätserfahrung mehr leisten zu können. Raum und Zeit mussten neu konzipiert werden, bspw. setzten sich von Metropolen ausgehend evolutive, zukunftsorientierte Zeitmodelle gegen agrarisch-zyklische durch. Diesen Aspekten, die bislang für Lateinamerika nicht im Zusammenhang untersucht wurden, soll in der beantragten Studie aus einer mentalitätsgeschichtlichakteursorientierten sowie atlantischen Perspektive nachgegangen werden. São Paulo und die Paulistas sind prädestiniert für solche Fragestellungen: Die vormals ländliche Jesuitensiedlung (1866: ca. 20.000 Bewohner) entwickelte sich, getragen vom Kaffeeboom, zu einer kosmopolitisch-pulsierenden Millionenstadt (1933) und damit zum Inbegriff des brasilianischen Fortschritts sowie zur atlantischen Metropole par excellence – geprägt durch Migranten, Technologisierung sowie das Ausgreifen ins Hinterland. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen dergestalt publiziert werden, dass sie der lateinamerikanisch-atlantischen Raum-Zeit-Forschung wie auch der Atlantischen Geschichte insgesamt Impulse geben. Für diesen Zweck ist außerdem eine internationale Konferenz geplant, ein entsprechender Antrag wird erstellt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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