Detailseite
Projekt Druckansicht

Katholische Kriegsfriedensdiskurse (1914/18-1939/1945). München zwischen kulturellem Pluralismus und "Hauptstadt der Bewegung"

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 160996723
 
Der Kriegsdiskurs dominierte nicht nur während der beiden Weltkriege (1914/18 und 1939/45) den privaten und öffentlichen Raum, sondern drückte auch in der Zwischenkriegszeit jedem Friedensdiskurs seinen alles beherrschenden Stempel auf. Mochten sich „Kriegserfahrungen mitteilen lassen auf dem Hintergrund einer nicht zu bestreitenden Kriegsrealität, so verweigerte sich die Zwischenkriegszeit als Ort kommunizierbarer „Friedenserfahrungen , weil der „Friede als nicht „wirklich gewertet wurde. Es wurde um die „wahren , einer erhofften Revision anheim gegebenen Friedens-Bedingungen diskursiv weiter „gekämpft . Diese hier als „Kriegsfriedensdiskurse begrifflich gefassten Auseinandersetzungen aber bargen das Legitimations- und Sinngebungspotential eines kommenden Zweiten Weltkrieges in sich, ohne allerdings mit den späteren Legitimationen des nationalsozialistischen Eroberungs- und Vernichtungskrieg identisch sein zu müssen. Die Untersuchung möchte diese diskursiven Zwischenkriegskämpfe in der zur „Hauptstadt der Bewegung des NS mutierten, während der Weimarer Republik jedoch religiös, kulturell, gesellschaftlich und politisch noch pluralen Großstadt München analysieren. Am Beispiel der Isarmetropole werden erstmals spezifisch katholische „Kriegsfriedensdiskurse vergleichend mit deren Bezugnahme auf andere religiöse, konfessionelle, partei- und gesellschaftspolitische Kriegs- und Friedens- Entwürfe untersucht. Inwieweit diente gerade die Teilhabe am Kriegsfriedensdiskurs der Zwischenkriegszeit der gesellschaftspolitischen Positionierung von Katholiken in der pluralistischen Weimarer Republik? Wurden sie dadurch nach 1939 in eine ambivalente „Weltverantwortung für ein „besseres Deutschland gedrängt - nach Hinnahme der „Friedens- , Revisions- und Expansionspolitik Hitlers bis in den Zweiten Weltkrieg hinein? Anhand der Binnenkommunikation relevanter katholischer Akteursgruppen, deren Angehörige am Ersten und Zweiten Weltkrieg beteiligt waren, soll überprüft werden, inwieweit sich gerade die Motive dieses „Kriegsfriedensdiskurses legitimierend und sinnstiftend niederschlugen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung