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Der Einfluß kontextueller Merkmale auf die Entstehung gesundheitlicher Ungleichheit: Theoriebildung und Methodenentwicklung

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2009 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 161104643
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Unterschiede in den Lebensverhältnissen auf kleinräumiger Ebene nehmen in Deutschland zu. Dies hat vermutlich Auswirkungen auf die gesundheitliche Situation der Menschen. Kleinräumige, kontextuelle Merkmale (wie z. B. Luftverschmutzung, lokale Arbeitslosenquote, mittleres Einkommen, durchschnittlicher Bildungsgrad, kommunale Einnahmen, Sozialkapital etc.) leisten also vermutlich einen Beitrag zur Produktion gesundheitlicher Ungleichheit, über individuelle Faktoren wie den sozioökonomischen Status hinaus. Bislang existieren jedoch noch sehr wenige Erkenntnisse darüber, wie genau der Zusammenhang zwischen kleinräumigen Merkmalen und individueller Gesundheit aussieht. Hauptziel des Projektes war es, neue Beiträge zur Klärung des Zusammenhangs zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit unter besonderer Berücksichtigung kontextueller Merkmale zu leisten. Dabei lag der Fokus zum einen auf der Anwendung neuer methodischer Analysestrategien zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Kontextfaktoren und Gesundheit. Dabei handelte es sich zumeist um so genannte mehrebenenanalytische Verfahren. Sie erlauben es, gleichzeitig Einflüsse auf individueller und kontextueller Ebene zu berücksichtigen. Zum anderen wurde während des Projektes ein theoretisches Modell zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit um kontextuelle Merkmale erweitert. Während des Projektes wurden folgende wesentliche Ergebnisse erzielt: • Die mittlere gesundheitliche Lage unterscheidet sich signifikant zwischen kleinräumigen Gebietseinheiten. • Unterschiede hinsichtlich der mittleren gesundheitlichen Lage nehmen mit zunehmender Aufschlüsselung der räumlichen Ebene zu. • Kleinräumige Faktoren besitzen einen von individuellen Merkmalen unabhängigen Einfluss auf die Gesundheit. • Kleinräumige Unterschiede in der Gesundheit kommen nicht (nur) durch Selektionsprozesse zustande (etwa den Wegzug Gesunder aus einer ärmeren Region). Diese Erkenntnisse leisten einen neuen Beitrag zur aktuellen wissenschaftlichen Diskussion um den Beitrag kontextueller Merkmale zur Entstehung gesundheitlicher Ungleichheit und wurden bereits in Form von mehreren Artikeln veröffentlicht und auf wissenschaftlichen Kongressen vorgestellt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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