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Social Cash Transfers

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 161490874
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

1. Konstruktion der ersten und bis heute umfassendsten Datenbasis, die alle identifizierbaren social cash transfers (SCT) in allen Ländern des globalen Südens umfasst, mit differenzierten Variablen. 2. Erste umfassende, theoretisch und empirisch breit basierte Analyse von SCT im gesamten globalen Süden, über herkömmliche Darstellungen einzelner bekannter Systeme weit hinausgehend. Definition neuer Indikatoren und Maßzahlen. Befund massiver Verbreitung, aber auch Fragmentierung, Selektivität und partikularistischer institutioneller Designs, die Ordnungen differentieller zugeschriebener deservingness anzeigen. Fallstudien zu beitragsfreien Renten und zu SCT in China und in Südafrika. 3. Erste große soziologische Studie von SCT: Vorliegende Ansätze der development economics und der politischen Ökonomie ergänzend, werden die soziokulturellen Voraussetzungen und Dimensionen sozialer Sicherung herausgearbeitet. Die Entstehung und Ausdehnung von sozialer Sicherung wird als mehrebige soziale Konstruktion sozialpolitischer Kategorien konzeptualisiert, gestützt durch diskursive „Rahmungen“ (frames): ein konstruktivistisches Modell von Sozialpolitik (Zwiebelschalenmodell). 4. So Beitrag zu einer allgemeinen „Theorie von Sozialpolitik in Entwicklungskontexten“, die als Forschungsdesiderat gilt. Die Theorie deckt den globalen Norden und Süden ab. 5. Erstmalige Anwendung des weltgesellschaftlichen Ansatzes von J. W. Meyer auf SCT, nationale Politik und globale Normen/Politik verbindend: a) Analyse der Konzepte aller relevanten internationalen Organisationen: neue globale Diskurse zu Entwicklung, Menschenrechten, globalen Risiken, kollektiver sozialen Verantwortlichkeit und zu Universalismus haben SCT gefördert, in Verbindung mit der neuartigen sozialen Anerkennung der Armen als Agenten ihr eigenes Leben und Beitragende zur wirtschaftlichen Entwicklung. b) Analyse der Interaktion zwischen Staaten und internationalen Organisationen/globalen Normen: quantitativer multivariater Nachweis von globalen Diffusionsprozessen, qualitative Herausarbeitung von Diffusionsmechanismen; Fallstudien Weltbank und HelpAge International. 6. Verbindung qualitativer und quantitativer Methoden (neu im Bereich SCT). 7. Beitrag zur Literatur zur Rolle von Zahlen und Quantifizierung bei der sozialen Konstruktion von Wirklichkeit und Policies, insbesondere in der Weltgesellschaft; Anwendung der Theorie der Zahlen in der Weltgesellschaft von Bettina Heintz.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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