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Social Cash Transfers

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 161490874
 
Die Idee, Armut in Entwicklungsländern auch durch renten- und sozialhilfeartige Zahlungen zu bekämpfen („social cash transfers“, SCT), widerspricht zunächst dem entwicklungspolitischen Credo der Hilfe zur Selbsthilfe. Die Idee ist jedoch seit den 1990er Jahren unter globalen Akteuren stärker geworden, und SCT verbreiten sich in allen Weltregionen. Das Teilprojekt zielt darauf, diese neue, bislang primär in Praxisberichten abgebildete Entwicklung wissenschaftlich zu analysieren und zu erklären. SCT sind ein Testfall globaler Sozialpolitik, da monetäre Grundsicherung ein moralisches Minimum und zugleich voraussetzungsvoll und evolutionär unwahrscheinlich ist. Wir fragen daher: Wie verbreitet sind SCT, wann wurden sie eingeführt und welche Formen gibt es? (Verbreitung, Säule B1) Wie und seit wann werden SCT von globalen Akteuren thematisiert und sozial konstruiert, mit welchen policies und policy communities? („globale Makropolitik“, Säule B2) Inwieweit sind SCT im globalen Süden auf globale Diffusionsprozesse zurückzuführen? („globale Mikropolitik“, Säule B3) Ein Augenmerk liegt auf dem jüngsten Menschenrechtsbezug der Konstruktion des Sozialen bei SCT und dem Verhältnis monetärer zur älteren bodenpolitischen Grundsicherung. Es werden qualitative und quantitative Methoden verwendet, darunter multivariate weltgesellschaftliche Analysen nach J.W. Meyer. Diffusionsanalysen werden mit large n (alle Länder der Welt) und small n (Fallstudien in mindestens sechs Ländern) durchgeführt, letztere in der Antragsphase nur als Vorstudie. Teilprojekt B trägt bei zur Analyse der Entstehung eines globalen Politikfeldes (SCT) und der globalen Evolution der Idee sozialer Sicherung sowie zur Theorie der Weltgesellschaft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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