Detailseite
Projekt Druckansicht

Sozial-ökologische Bodenpolitik

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 161491196
 
Das Projekt erforscht sozial-ökologische Bodenpolitik als Beitrag zur Entstehung einer globalen Sozialpolitik. Staaten erfüllen ihre Wohlfahrtsverantwortlichkeit auch durch bodenpolitische Grundsicherung, also durch Interventionen, die minimale Anrechte auf lebenswichtige Bodennutzungen (access to land) im städtischen oder ländlichen Kontext gewährleisten. Solche Interventionen können als bodenpolitische Grundsicherung bezeichnet werden. Welche Rolle spielt bodenpolitische Grundsicherung als Element globaler Sozialpolitik? Die globale Verbreitung von Typen bodenpolitischer Grundsicherung soll – erstmals anhand der Staatenberichte zum Sozialpakt der Vereinten Nationen (CESCR) – analysiert werden. Auch wird die Thematisierung individualisierter Bodennutzungsrechte in jüngeren Diskussionen globaler Akteure untersucht, die access to land als Politik sozialer Rechte ansprechen. Dadurch unterscheidet sich bodenpolitische Grundsicherung von herkömmlicher, kollektiv orientierter Entwicklungspolitik. Doch wie ist das Soziale in der bodenpolitischen Grundsicherung konstruiert? Dieser Frage soll durch Untersuchungen sozialpolitischer Inhalte in den Konzepten globaler Akteure nachgegangen werden. Anhand der Staatenberichte zum Sozialpakt, dem Vordringen menschenrechtlicher Standards in nationale Eigentumsverfassungen und der Interaktion globaler und nationaler Bodenpolitik (Länderfeldstudien) soll die Diffusion bodenpolitischer Grundsicherung und die Vernetzung mit sozialen Menschenrechten und monetärer Grundsicherung geprüft werden. Die Diffusionsanalysen werden mit large n (alle Länder der Welt) und small n (mindestens vier Länder) durchgeführt, letztere im Antragszeitraum als Vorstudie. Das Projekt ist Teil der Forschungsgruppe „Soziale Sicherung als Menschenrecht. Zur globalen Konstruktion und Diffusion sozialer Grundsicherungen“ (Kurzname: FLOOR = Financial Assistance, Land Policy and Global Social Rights). Die For-schungsgruppe zielt darauf, aus interdisziplinärer Sicht zur theoretischen und methodischen Entwicklung eines neueren Forschungsfeldes, globale Sozialpolitik, beizutragen, das speziell in Deutschland wenig entwickelt ist. Fluchtpunkt ist die Frage nach den Möglichkeiten und den Formen von global social citizenship. Es gibt ein gemeinsames Rahmenpapier, das die gemeinsame theoretische Grundlegung, Fragestellungen, Methoden und Daten beschreibt. Die Forschungsgruppe ist an der Universität Bielefeld und an der Technischen Universität Dortmund angesiedelt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung